Rezension

Anders als erwartet

Wintergäste - Sybil Volks

Wintergäste
von Sybil Volks

Bewertet mit 3 Sternen

Als Inge, die Oma der Familie Boysens fälschlicherweise von ihrer Schwiegertochter für tot erklärt wird, versammelt sich die gesamte Familie im Haus Tide. Doch bald bricht ein Unwetter aus, so dass niemand mehr das Haus verlassen kann. So ist bald jeder irgendwie mit seinen eigenen Gedanken konfrontiert und muss sich dicht gedrängt mit den Anderen auseinandersetzen... .
Mich hat der Klappentext gleich neugierig gemacht. Wie versprochen handelt es sich bei dem Roman um eine Familiengeschichte, in der es unter der Oberfläche brodelt und es einiges an Gesprächsstoff gibt. Umso überraschender fand ich, dass die Figuren verhältnismäßig wenig miteinander reden und das meiste mit sich selbst ausmachen. So erfährt man nur, was in der Vergangenheit passiert ist über die Gedanken und Erinnerungen der einzelnen Personen. Jedoch gelingt es der Autorin sehr gut, das Innenleben ihrer Figuren sehr anschaulich darzustellen. Nur manchmal war es mir einfach zu viel und ich hätte mir viel mehr Dialoge gewünscht.
Sybil Volks schreibt flüssig und gut lesbar, doch immer, wenn sie ein bisschen Spannung aufgebaut hat, lässt sie diese schnell wieder abflachen. Generell springt sie den ganzen Roman über nur von Figurenperspektive zur nächsten Figurenperspektive und gestaltet so ihr Werk etwas eintönig. Obwohl ich mit ganz anderen Erwartungen an das Buch heran gegangen bin, konnte es mich zeitweilig doch noch für sich einnehmen. 
Insgesamt ist ,,Wintergäste" mal ein ganz anderes Buch, dass zwar sicherlich nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, aber sich dennoch gut liest.