Rezension

Anders als erwartet...

Das letzte Geheimnis - Ian Caldwell, Dustin Thomason

Das letzte Geheimnis
von Ian Caldwell Dustin Thomason

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eher durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen, es klang ganz interessant. Ein geheimnisvolles Buch, die Hypnerotomania Poliphili, gibt seit Jahrhunderten Rätsel auf - und zieht immer wieder Leute in ihren Bann, die ihr dann verfallen. In Princeton schreibt Paul seine Abschlussarbeit über eben dieses Buch - mit der Hilfe von Thomas (Tom), dessen Vater dem Buch ebenfalls verfallen war. So weit, so gut. Man lernt die Charaktere von verschiedenen Seiten kennen, man bekommt immer wieder die geballte Ladung Historie verpasst - an sich nicht verkehrt, doch erwartet wird irgendwie etwas anderes. Klar, es geht um Rivalität, es gibt den ein oder anderen Toten und gar Mord, doch allgemein dreht es sich mehr um v.a. Tom und Paul, wie sie die Rätsel des Buches entschlüsseln. Das ist teilweise verwirrend, teilweise etwas trocken, manchmal ganz lustig und spaßig. Doch allgemein hatte ich mir mehr Spannung, mehr "in dem Buch sein" erwartet. So wirklich weiß ich noch immer nicht, worum es in der Hypnerotomania Poliphili geht - und das machte für mich eigentlich den Reiz aus, ich fand es eine richtig schöne Idee. "Das letzte Geheimnis" hat es leider nicht geschafft, mich so sehr in den Bann zu ziehen wie erhofft - und wie es die Hypnerotomania Poliphili bei den Männern schafft. Zudem hat auch die Logik den ein oder anderen Sprung - was jetzt das Geheimnis ist, wieso will jemand dafür töten, auf welcher Erzähl- bzw. Zeitebene befindet man sich. All das ist nicht immer so offensichtlich, wie es sein sollte. Schade, aber trotzdem war ich vergnügt beim Lesen - einen blutrünstigen Thriller hatte ich so oder so nicht erwartet, allerdings eben einen ganzen Schlag mehr Geheimnis, Spannung, Rätsellösen und "abtauchen"