Rezension

Anders als gedacht, aber nicht weniger gut!

Zwischen dir und der Dunkelheit -

Zwischen dir und der Dunkelheit
von Antonia Neumayer

Bewertet mit 4 Sternen

Sera und ihre Freunde Jo(hanna) und Mark veröffentlichen regelmäßig YouTube-Videos über die Mythen und Sagen Bayerns. Diese sind so beliebt, dass sie die Genehmigung erhalten nachts in der Münchener Frauenkirche drehen zu dürfen. Als sie sich dem sogenannten Teufelstritt nähern beginnt dieser auf mysteriöse Art und Weise zu glühen und ein unerklärlicher Wind geht durch die Kathedrale. Obwohl sie alles aufgenommen haben, glaubt man ihnen nicht und sie werden als Lügner beschimpft. Das geht vor allem Sera sehr nahe und sie befürchtet schon, sich alles nur eingebildet zu haben. Sie war schon immer feinfühlig und hat mehr wahrgenommen und gesehen als andere. Als sie Nachforschungen anstellt, bietet ihr Lily unerwartet Hilfe an.

Man wird direkt in das Geschehen hineingeworfen und es geht dementsprechend aufregend los. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, allerdings erlebt Sera auch immer wieder Visionen, in denen sie in den Körper von Margarete schlüpft, die scheinbar im Mittelalter gelebt hat. Grade diese Zeitsprünge/ Perspektivenwechsel halten die Spannung permanent aufrecht. Nach und nach deckt man zusammen mit der Protagonistin die komplexen Zusammenhänge auf und bringt Klarheit ins Dunkel.

Am Anfang handelt Sera ziemlich impulsiv und naiv. Für meine Begriffe lässt sie sich doch ein bisschen zu überstürzt auf ihr völlig fremde Personen ein. Grade wenn man bedenkt, was sie mit denen eigentlich geplant hat, standen mir die Haare zu Berge. Im Verlauf macht sie aber eine ziemlich große Veränderung durch, die mir sehr gut gefallen hat.

Leider bleiben ihre besten Freunde Jo und Mark eher ein wenig im Hintergrund, schade, denn ich mochte die beiden. Mehr im Vordergrund steht Elias, den sie durch Lily kennenlernt. Als sie ihn das erste Mal trifft, scheint es ihr als habe sie ihn schonmal gesehen. Er ist geheimnisvoll und wirkt ständig abwesend.

Interessant fand ich auch die Bezüge zu realen Plätzen in und um München. Den Teufelstritt gibt es tatsächlich, ebenso wie die Sagen, die hier im Buch aufgegriffen werden.

Die Thematik des Buches ist ganz anders als ich erwartet habe, deshalb aber nicht weniger gut. Religion und Glaube spielen eine große Rolle, Gut und Böse, Gott, Engel sowie der Teufel und seine Dämonen. Das ist etwas, worüber ich in dem Umfang bisher noch nichts in einem Jugendbuch gelesen habe. Es war mal was neues, man muss es aber mögen und/ oder sich dafür interessieren. Für mich ist es absolut lesenswert!