Rezension

Anders - Gaiman halt

Der Ozean am Ende der Straße - Neil Gaiman

Der Ozean am Ende der Straße
von Neil Gaiman

"Der Ozean am Ende der Straße" ist definitiv ein Buch der ganz anderen Art, das mich einerseits sofort in seinen Bann zog, andererseits aber auch sehr unbefriedigt zurückließ.

Gaiman-Kenner erwarten vermutlich auch kein "normales" Buch, das bekommen sie auch nicht, das ist sicher. Sie bekommen ein unwahrscheinlich fantasievolles, toll geschriebenes Buch, dessen schöne und poetische Sprache einen sehr interessanten Kontrast zum nicht immer so ganz poetischen Inhalt schafft und dessen Inhalt immer wieder für Überraschungen gut ist.

Ein eher belangloser Einstieg führt den Leser binnen weniger Seiten mitten in turbulente und gefährliche Ereignisse, die jede Realität auf den Kopf stellen und immer wieder deutlich machen, dass nichts so ist wie es zu sein scheint.

Als der junge Protagonist des Buches Lettie, ein Mädchen aus der Nachbarschaft kennenlernt, ahnt er nicht, dass diese Begegnung  ihrer beider Zukunft verändern wird. Konfrontiert mit Mächten, denen er hilflos ausgeliefert ist, muss er sich entscheiden, ob er Lettie vertraut - und zwar ganz und gar. Nur mit ihrer Hilfe und der ihrer Familie,  kann er vielleicht dem Übel Einhalt gebieten, dass sich auf einmal in seinem Leben und seinem Zuhause eingenistet hat.

Auch wenn mich das Ende etwas frustriert zurückgelassen hat, weil ich es als unbefriedigend und irgendwo vage empfunden habe, habe ich das Buch sehr gerne gelesen.
Wer schon andere Bücher von Neil Gaiman kennt und liebt, wird nicht enttäuscht werden, wer allerdings noch kein Buch von ihm gelesen hat, darf sich auf ein Leseabenteuer gefasst machen, wie er es noch nicht erlebt hat.