Rezension

Anders und Süchtigmachend

The Ravenhood - Flock
von Kate Stewart

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit „Flock“ ist der erste Band der „The Ravenhood“ Trilogie nach Deutschland gekommen und obwohl ich den Spruch „TikTok made me Buy it“ immer blöd finde (ich bin und bleibe wohl immer ein Bookstagramgirl tehe), muss ich zugeben, dass diese Reihe ja wirklich absolut Wellen auf TikTok geschlagen hat. 

Ich persönlich würde die Reihe auf Instagram nicht als (bisher) noch nicht so vertreten ansehen. 

Und obwohl ich durch andere Trends immer etwas vorsichtig geworden bin und mittlerweile auch immer mit etwas extremeren rechne (auf allen Ebenen), habe ich „Flock“ absolut nicht einschätzen können und war super gespannt darauf es zu lesen. 

Das Cover finde ich tatsächlich sehr classy und auch ein bisschen mysteriös gehalten, was durchaus zum Inhalt passt. Und wo wir beim „zum Inhalt passen sind“: ja, der Spruch vom Buchschnitt passt auch zum Inhalt (also es ist ja literally ein Zitat“ aber ich muss zugeben, dass ich ausnahmsweise mal vom Buchschnitt nicht der größte Fan bin. Zudem würde ich auch sagen, dass es weitaus passender Zitate gegeben hätte, die vielleicht ein bisschen mehr Stil vermittelt hätten - aber das ist und bleibt ja persönlicher Geschmack :) 

Ich habe ja bereits angekündigt, dass ich „Flock“ vorher nicht ganz einschätzen könnte und auch jetzt, wo ich mein Leseerlebnis gerne ich Worte fassen würde, fällt es mir schwer. 

Zuallererst: ich habe es an einem Tag angefangen und war süchtig. Also was auch immer Kate Stewart für ein Geheimnis hat, es hat funktioniert. Obwohl ich bei dem Inhalt manchmal einfach nur den Kopf schütteln musste und ich auch nicht der größte Fan war von allen Entwicklungen, habe ich es nicht aus der Hand legen können. Ich habe irgendwo Zitate gelesen, die „Flock“ als heiße, süchtigmachende Robin Hood Adaption beschrieben haben und auch wenn ich mir am Anfang darunter eher was anderes vorgestellt habe, beschreibt es Cecilias Story ungeheuer gut. 

Obwohl der Schreibstil teilweise recht „einfach“ gehalten war und der Roman teilweise etwas plump wirkte, war er das irgendwie gar nicht. Also ich kann es nicht direkt beschreiben ohne zu spoilern aber ich kann sagen, dass ich selbst überrascht war, wie mich der Inhalt gecatched hat obwohl ich eigentlich dann doch eher andere Lektüre konsumiere und eben nicht immer vollends mit allem zufrieden war. Aber Cecilia hat auf ihre eigene Art und Weise mit der Hilfe von Sean und Dom zu sich selbst gefunden. Und auch die unterschwelligen Messages, die das Buch einem mitgegeben haben, haben einem zum Nachdenken anregen können. 

Also ja, es war eine deutliche Menge an Spice vorhanden und davon jede Menge. Darauf muss man sich auf jeden Fall einstellen und auch wenn es mir persönlich vielleicht an der einen oder anderen Stelle doch ein Ticken zu viel war, war es allemal süchtigmachend. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass es vielen an dieser Stelle halt auch ZU VIEL werden könnte. Es hat für mich nichts daran geändert, dass ich durch die Seiten geflogen bin und immer dem Geheimnis auf die Spur kommen wollte. Ich wollte wissen, WARUM die Charaktere so handeln, WARUM sie diese Äußerungen machen und WARUM alles so passiert, wie es passiert. 

Das ganze Lesen hat sich so angefühlt als würde einem das Offensichtliche direkt vor der Nase rumhängen und man hat sich geärgert, dass man es nicht verstanden hat. 

Inhaltlich her, ist mir die Beziehung dann doch recht früh, recht intensiv geworden aber genau das hat die Protagonistin selbst verwundert und sie hat viele Dinge auch angesprochen oder infragegestellt. Einige Fakten hat sie teilweise hingenommen oder auch generelle Handlungen gebracht, die ich nicht nachvollziehen konnte aber ein bisschen Irrationalität gehört wohl einfach zu der Situation. 

Nach dem Ende bin ich auf jeden Fall gespannt, wie es im zweiten Band weitergeht und obwohl es eben ganz anders ist, als andere Bücher, die ich sonst lese, lasse ich mich gerne weiter von der Reihe überzeugen. 

Sternetechnisch kann ich das Buch irgendwie nicht ganz einordnen und da es vielleicht auch einfach schwer ist, würde ich mich ungerne tatsächlich festlegen. Ich glaube man muss für das Buch bereit sein und auch wenn es mich nicht vollends zu 100% mit allen Funken und Einzelheiten von sich überzeugen konnte, kann ich den süchtigmachenden Faktor eben auch nicht ausschließen. Ebenso kann ich nicht ausschließen, wie gespannt ich auf den zweiten Band bin und auf der anderen Seite möchte ich auch nicht wirklich großartig was abziehen, weil es mir beispielsweise teilweise zu viele explizite Szenen waren. Die machen das Buch aus und der Spicefaktor gehört eben zu der Reihe.