Rezension

Andreas Föhr: Schwarze Piste

Schwarze Piste - Andreas Föhr

Schwarze Piste
von Andreas Föhr

Der Titel ließ mein Skifahrerherz höher schlagen, wenn ich die Abfahrt auf einer solchen auch eher mit höchsten Glücksgefühlen, als mit dem Tatort eines Mordes verbinde, denn als eben dieser erweist sie sich hier!

Bereits im Einstieg gefiel mir die sympathische und unkonventionelle Art des Ermittlers Leo Kreuthner, der auf Skiern unterwegs ist, die Asche seines Onkels nach dessen Wunsch genau hier zu verstreuen, um dann das Erbe seiner Schnapsbrennerei anzutreten. Leider kommt ihm dabei eine junge Frau in die Quere, die er dann wohl oder übel die schwarze Piste hinunterlotsen muss, wobei die beiden im wahrsten Sinne über eine Frauenleiche fallen.

Damit befinden wir uns auch schon mitten im Fall, der zwar vielleicht auf den ersten Blick keine so großen Ansprüche an den kriminalistischen Spürsinn stellt, wohl aber gelingt es dem Autor eine durchweg kurzweilige Spannung aufzubauen. Das Verbrechen zwar nicht verharmlosend, wird ihm mit viel Wortwitz, einem zur ganzen Atmosphäre des Buches passenden eher altmodischen Sprachgebrauch und Situationskomik jedoch die Schärfe ein bisschen genommen.

Zumindest bei mir hat das 2 Dinge hervorgerufen: zum einen den Wunsch nach einem neuen Fall für Leo Kreuthner und zum anderen keinerlei Abschreckung, was Schwarze Pisten angeht.