Rezension

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Andreas Gruber - Todesmärchen

Todesmärchen
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung: 
In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen Schritt voraus. Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst von Sneijder hinter Gittern gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur in einem teuflischen Spiel... *Quelle*

Zum Autor: 
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Er hat bereits mehrere äußerst erfolgreiche und preisgekrönte Erzählungen und Romane verfasst.

Meinung: 
Todesmärchen ist der 3. Band der ersten Maarten S. Sneijder-Trilogie, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr!

Der 3. Band der Maarten S. Sneijder-Reihe schließt die 1. Trilogie um den eigenwilligen Profiler ab, es sind aber weitere Bände geplant, wie Andreas Gruber im Nachwort schreibt.

In Todesmärchen bekommen es Sneijder und seine Kollegin Sabine Nemez, die nun auf oberste Anweisung hin im Team zusammenarbeiten sollen, mit einem überaus intelligenten wie auch brutalen Serientäter zu tun, der sich seine Opfer nicht nur in Deutschland, sondern auch in den angrenzenden Ländern sucht. Schnell wird klar, dass sich der Täter einer sehr ähnlichen Mordreihe bedient, wie sie auch schon Piet van Loon, den Sneijder vor 5 Jahren überführen konnte, durchgeführt hatte.

Van Loon sitzt seit dieser Zeit in einem Gefängnis für abnorme Täter auf der Insel Ostheversand ein, auf der die junge Therapeutin Hannah Norland gerade ihr Praktikum antritt. Sie legt ein gewisses Interesse für van Loon an den Tag und versucht herauszufinden, wie und warum ihre Vorgängerin Irene Elling zu Tode gekommen ist.

Auf den neuen Fall für Sneijder und Nemez habe ich mich schon lange gefreut, da Andreas Gruber zu meinen Lieblingsautoren im Thriller-Bereich zählt. Sneijder läuft wieder zur Höchstform auf, ist immer noch sehr eigenwillig, teils arrogant und abfällig seinen Mitmenschen gegenüber, aber auch ein brillanter Profiler. Er leidet ebenfalls noch immer an Cluster-Kopfschmerzen, die er mit Akupunktur und dem Rauchen von Joints einzudämmen versucht.

Sabine Nemez, mit der er bereits in den ersten beiden Fällen ermittelt hat, wird wiederum seine Partnerin, nimmt aber diesmal ein wenig mehr Platz ein und bestätigt hier auch ihr Können und Wissen.

Mit dem Täter bekommen die beiden es mit einem äußerst gerissenen und perfiden Gegenspieler zu tun, der in raffinierter Weise versteht, seine Mitmenschen zu manipulieren. Die Handlung ist in drei verschiedene Stränge unterteilt, in denen der Leser einerseits Sneijder und Nemez bei ihren Ermittlungen begleitet, die Therapeutin Hannah Norland in ihren ersten Tagen auf der Insel Ostheversand näher kennenlernt und in einer Rückblende 5 Jahre zuvor die damaligen Ereignisse beleuchtet werden. Somit wird die Handlung niemals langweilig und die Spannung wird konstant aufgebaut.

Ebenso baut Andreas Gruber einige Wendungen mit in die Geschichte ein, mit denen nicht zu rechnen war und die mich durchaus verblüffen konnten und staunen ließen. Allerdings werden die Morde recht detailliert geschildert, sodass ich den Thriller nicht unbedingt zartbesaiteten Lesern empfehlen würde. Der Epilog bietet ebenfalls nochmal einiges an Spannung auf, mit dem Ende allerdings dürfte wahrscheinlich nicht jedermann zufrieden sein. Doch ist es rund, und ich bin gespannt, auf welchem Weg ich Maarten S. Sneijder das nächste Mal begleiten darf.

Fazit: 
Auch der letzte Band der 1. Trilogie um Maarten S. Sneijder bietet wieder jede Menge Spannung und einige bizarre Morde. Diesmal erfährt man auch sehr viel Privates von Sneijder, das bisher mehr oder weniger im Dunkeln lag und einige gekonnt eingestreute Wendungen konnten mich begeistern. Lesetipp für die gesamte bisher erschienene Trilogie!