Rezension

Anfang mäßig, dann deutliche Steigerung

Der Lavendelgarten - Lucinda Riley

Der Lavendelgarten
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4.5 Sternen

Emelie ist 30 und musste gerade ihre Mutter beerdigen. Ihr Vater ist gestorben, als sie 13 war und sie hat keine weiteren Verwandten, so dass sie sich nun alleine um das Erbe kümmern muss - das nicht gerade klein ist, schließlich gehört sie zur Familie der de la Martinieres, einer alten französischen Adelsfamilie, deren Besitz unter anderem ein Schloss umfasst. Als sie fast verzweifelt, begegnet sie Sebastian, der Kunsthändler ist und gerade beruflich in der Nähe zu tun hat. Er ist fasziniert von den Schätzen, die im Schloss schlummern und bietet Emelie an, dass er sie bei allem, was vor ihr liegt, unterstützt. Dabei stellt sich raus, dass es eine Verbindung zwischen seiner Großmutter Constance und Emelies Vater Edouard gibt. Doch weder Sebastian noch Emelie weiß etwas darüber...

Bücher von Lucinda Riley sind einfach klasse, sie entführen einen in die Vergangenheit, haben eine schöne Liebesgeschichte in der Gegenwart in petto... Hier war es allerdings so, dass ich Sebastian von Anfang an unsympathisch fand. Ich kann gar nicht mal sagen, warum, er hat mich einfach genervt. Zumal das Buch an sich etwas hölzern beginnt. Natürlich gehört das auch zum Wesen von Emelie, die sehr zurückgezogen ist und Menschen nicht wesentlich an sich ranlässt, aber es plätscherte dabei alles so vor sich hin. Und ich hatte schon gleich bei dem ersten "Ereignis" einen Verdacht, der ziemlich offensichtlich war und am Ende bestätigt wurde, was ich schade fand.

Toll fand ich dagegen den Teil, der in der Vergangenheit spielt. Er hat auch die Punkte auf 9 gehoben, ohne ihn wären es höchstens 7 Punkte geworden. Hier ging es von Anfang an schnell und spannend voran, ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert. Vom Lesen her würde ich vermuten, dass Lucinda Riley mehr Spaß beim Verfassen der Vergangenheit hatte - aber das ist reine Spekulation bzw. mein Eindruck. Die Geschichte in der Gegenwart entwickelt sich zwar auch und gewinnt an Fahrt, aber es fehlt immer noch etwas. Dieser Teil steht immer ein bisschen hinter dem in der Vergangenheit spielenden an. Dazu kommt, dass am Ende ein paar Fragen für mich offen bleiben bzw. unbefriedigend beantwortet werden. Wobei ich mich über das "letzte Ende" schon gefreut habe.

Fazit: Für Fans von Liebesgeschichten und historischen Romanen, die in der jüngeren Vergangenheit spielen, sehr zu empfehlen!