Rezension

Anfang super, dann die Tür...

Perfectly Broken - Sarah Stankewitz

Perfectly Broken
von Sarah Stankewitz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Beste an dem Buch war der Schreibstil. Sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen.
Durch ihn konnte ich sehr gut in die Geschichte hineinfinden.
Die Geschichte, deren Zauber irgendwie verloren ging, als diese eine, bestimmte Schlafzimmertür geöffnet wurde, da ich anschließend das Gefühl hatte, dass Brooklyn, die ich am Anfang sehr gerne mochte, nur noch am Weinen war. Durchgängig.
Einerseits konnte ich sie verstehen. Ja, ihre Situation ist hart, doch jedes Mal zu lesen, dass sie regelrechte Sturzbäche in Chase' Shirt heulte, ging mir nach einer Zeit etwas auf den Geist.
Chase hingegen kam mir etwas zu kurz. Auch er hatte einige Probleme in der Vergangenheit, doch diese wurden recht schnell abgehandelt und waren durch viele Andeutungen zu vorhersehbar.
Was mich zusätzlich verwirrt hat, war sein Umgang mit Carmen. Er wirkte vollkommen anders und machte immer eine 180° Drehung, wenn es um Brooklyn ging, die er eigentlich kaum kannte.
Aber: Kurz Applaus. Er fiel aus dem typischen "Badboy-Image" raus, das die männlichen Gegenstücke der Protagonistin oft an den Tag legen. Endlich ein Kerl, der tatsächlich eine Frau für sich sucht, statt alles zu vögeln, was nicht bei drei das Land verlassen hat.

Und kommen wir jetzt zu meinem absoluten Liebling der Geschichte. Molly.
Ich habe diese Frau geliebt. Obwohl ihre Problemlösung nur auf Sex beruhte. Sie war sogesehen der Ausgleich zu der doch eher kitschigen aber gleichzeitig niedlichen Handlung.

Und dann kam das, was meine Meinung über das Buch ziemlich in den Keller rutschen lassen hat.
Das Ende.
Ich hatte das Gefühl, dass das Setting viel zu künstlich war. Diese "dramatische Wendung", die dank der vielen Andeutungen alles andere als überraschend kam, hätte für mich nicht sein müssen. Es wurde nur dafür gesorgt, dass das Buch an Glaubwürdigkeit verliert und alles zu gestellt wirkt.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, keine Frage. Ich bereue es überhaupt nicht, es gelesen zu haben. Doch für mich persönlich ging mit dem Öffnen der Tür viel Potential verloren. Die Story verlor das Besondere und driftete in eine Richtung, die mich zwar unterhalten konnte, doch nicht mit dem grandiosen Anfang vergleichbar ist.
Deshalb 3,5 von 5 Sternen.