Rezension

anfangs etwas schleppend, danach super

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das neue Buch der Schriftstellerin Jojo Moyes hat ein geschichtliches Thema aufgegriffenen, das wohl vielen von uns nicht unbedingt bekannt. ist. Sie berichtet über 600 australische Kriegsbräute, die auf einem Flugzeugträger von Australien nach England verschifft werden. Alle haben während des Krieges, teilweise überhastet ihr Männer geheiratet und jede erwartet ein individuelles Schicksal in ihrer neues Heimat.Aber vor allem die Überfahrt auf einem Schiff, dass für solche Passagiere nicht ausgelegt war, stellt alle vor eine große Herausforderung.

Erzählt wird diese Geschichte anhand von vier Frauen, die sich auf dem Schiff eine Kabine teilen. Die schwangere Margarete, ist der eher mütterliche Teil der Runde und sie kann es kaum erwarten ihren Ehemann wieder zu sehen, die sechszehnjährige Jean, mehr Kind als Frau, die Krankenschwester Frances, die sehr verschlossen ist und deren Vergangenheit sie auf diesem Schiff einholt und die etwas arrogante und selbstverliebte Avice, die ihren Ehemann mit der Heirat überrumpelte. Alles vier Frauen ereilt ein anderes Schicksal und auch die Überfahrt bleibt nicht ohne Komplikationen.

Wie schon in der Überschrift meiner Rezension erwähnt, hat es mir Jojo Moyes am Anfang nicht leicht gemacht. Der Anfang war langatmig und zäh und ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Schriftstellerin die 500 Seiten vollkriegen wollte. Doch nachdem der etwas zähe und holprige Anfang überwunden war, konnte ich wieder herrlich eintauchen in Jojo Moyes Geschichte der Kriegsbräute, die spannend , flüssig und sehr anschaulich beschrieben wurde. Mein Lieblingscharakter war die verschlossene Frances, deren Vergangenheit mich sehr überrascht und auch traurig gestimmt hat. Aber auch Margret war mehr als sympathisch. Die Figuren werden liebevoll und facettenreich gezeichnet und man fragt sich mehr als ein Mal, wie wohl die Zukunft dieser Frauen aussieht, die ihre Männer nur kurz kannten, bevor sie sich auf den Weg nach Europa machten und Familie und Freunde in ihrer Heimat zurückließen. Sind sie glücklich geworden, oder kehrten sie nach kurzer Zeit in ihrer Heimat zurück, weil die übereilte Entscheidung bereut wurde ?

Inspiriert wurde die Autorin durch ihre eigenen Familiengeschichte, denn ihre Großmutter war eine dieser Kriegsbräute, die in England Fuß fassten. Sicherlich hat die Recherche somit viel Spaß gemacht und das Interesse für dieses Thema war groß.

Bis auf den etwas zähen Anfang, hat es mir wieder viel Spaß gemacht diesem Buch zu folgen und ich kann dieses Buch ruhigen Gewissens empfehlen.