Rezension

Anfangs langatmig, dann besser

Die Herzensbrecherin - Susan Elizabeth Phillips

Die Herzensbrecherin
von Susan Elizabeth Phillips

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich habe schon viele Bücher von Susan Elizabeth Phillips gelesen oder als Hörbuch gehört. Sie haben mich immer gut unterhalten und teilweise zählen sie zu meinen Lieblingsbüchern. Vor allem der leichte Humor der Autorin gefällt mir sehr. So bin ich dann auch an dieses Buch herangegangen und war anfangs wirklich geschockt, wie dröge es war. Ich konnte gar nicht glauben, dass es wirklich von der Autorin geschrieben wurde. Nach etwa einem Drittel der Story wurde es dann aber besser und dann kam es auch wieder an die gewohnte Qualität ihrer Bücher heran.
 
Inhaltlich geht es um die 70er/80er Jahre im Silicon Valley und daher auch um die Entwicklung von Computerntechnik. Das Ausmaß in dem dies in diesem Buch eine Rolle spielt, ist wohl der Grund, warum ich es nur mit 3 Sternen bewerten kann. Das war einfach nicht das, was ich von der Autorin erwarte (interessante Liebes- und Familiengeschichten). Es wurde zu sehr im Detail die Entwicklung eines Computer-Konzerns erklärt. An sich war es ja ganz nett, die jungen Nerds zu begleiten, wie sie die Welt verändern wollten, gegen etliche Hürden stießen und alte Strukturen aufbrechen musste, aber es war einfach zu viel und zu langweilig für jemanden, wie mich, die nur gern eine nette Liebes- oder Familiengeschichte lesen wollte.
 
Am Anfang des Buches wird einem die Hauptprotagonistin sehr gut vorgestellt. Das hat die Autorin wieder perfekt inszeniert. Man lernt wichtige Dinge aus ihrer Kindheit, die die spätere Frau geprägt haben. Umso weniger konnte ich dann das Zerwürfnis zwischen bestimmten Personen verstehen. Ich möchte sie nicht benennen, um nicht zu spoilern. Es gab hier viel Herzschmerz, aber auch sehr viel gut nachvollziehbare Entwicklung von Charakteren. Vor allem Susannah entwickelt sich unglaublich und wird zu einer sehr starken Geschäftsfrau mit Idealen. 
 
Die Liebesgeschichte ist sehr schwierig zu beschreiben ohne zu spoilern. Sam ist ein idealistischer junger, wilder Typ und Susannah verliebt sich in ihn und gibt wirklich alles für ihn auf. Sam ist teilweise ein netter Charakter, er wirkt immer so wild und jung und ein bisschen naiv. Dann reagiert er aber in einigen Szenen wirklich sehr heftig und behandelt Susannah nicht immer gut. Ich war relativ überrascht, wie sich das alles so in der Story entwickelt. Es war interessant aber leider etwas, dass ich persönlich in Büchern, in denen die Liebesgeschichte eine Vordergrundrolle spielt, nicht mag. Die Nebencharaktere war alle sehr interessant. Vor allem der Computerfreak Hank, der wirklich ein ganz spezielles Wesen hat, fand ich sehr interessant. Aber auch Mitch, der später noch dazu kam, war sehr individuell. Überhaupt machten die Story die ganzen komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen und Interaktionen aus. Auch Paige, Susannahs Schwester, trug einen großen Teil zur Unterhaltung bei und ihre Entwicklung bzw. der Ausgang ihrer Geschichte gefiel mir sehr.
 
Spannung kam nur teilweise auf, was ich aber okay fand. Der Spannungsbogen wird eigentlich hauptsächlich durch die Entwicklung ihrer Firma gehalten und teilweise auch durch die Entwicklungen in der Familie. Zum Ende hin gibt es dann noch eine sehr spannende Szene, die mich wirklich gepackt hat. Da hätte ich das Hörbuch nicht zur Seite legen können. Ebenfalls zum Ende des Buches wurde eine Spannung zwischen bestimmten Liebespartner aufgebaut, die ich teilweise schon fast 'over the top' empfand. Trotzdem hat es mich gut unterhalten.
 
Die Sprecherin, Rike Schmid, hat das ganze perfekt vorgelesen. Ich habe an keine Stelle das Gefühl gehabt, sie hätte etwas überbetont oder zu schnell/langsam gelesen. Sie hat ein sehr angenehmes Lesetempo. Ich konnte dank ihr richtig in die Story abtauchen.
 
 
*Fazit:*
3,4 von 5 Sternen
Abgesehen vom ersten Drittel hat mich das Buch gut unterhalten. Wer sich für Computer bzw. den Aufbau einen Konzerns interessiert, wird das Buch sicher noch mehr zu schätzen wissen als ich. Für mich war es durch diese eher drögen Informationsteil nur ein mittelklassiges Buch der Autorin. Die Sprecherin las das ganze richtig schön vor, so das man in die Geschichte abtauchen konnte.