Rezension

Anfangs sehr oberflächlich

Die Sache mit Rachel -

Die Sache mit Rachel
von Caroline O’Donoghue

Bewertet mit 3 Sternen

 

Inhalt: Rachel erwartet ihr erstes Kind und lebt verheiratet in London als sie etwas über ihren ehemaligen Professor Fred Byrne erfährt. Sie fühlt sich zurückversetzt in ihre Studienzeit mit Anfang 20 als sie ihren besten Freund James kennenlernt mit dem sie später zusammenzieht und mit dem sie durch sämtliche Höhen und Tiefen geht. Rachel verliebt sich in Byrne und versucht einiges ihn zu verführen, die Dinge laufen allerdings anders als geplant.

"Die Sache mit Rachel" ist eine Geschichte von dem ich nicht so recht weiß was ich von ihr halten soll. Einerseits ist sie locker und leicht geschrieben, man kann förmlich nur so durch die Seiten fliegen. Sie hat einige interessante Einsätze wie Coming of Age und die Verlorenheit dieser jungen Generation. Es ist humorvoll und mitreißend geschriebenen und behandelt trotzdem ernste Themen wie Sexismus, Klassizismus, das Abtreibungsgesetz und die Finanzkrise in den Nullerjahren in Irland.

Vor allem mit der ersten Hälfte des Buches hatte ich Probleme warm zu werden und hatte oft das Gefühl: alles nichts Neues, alles schon mal da gewesen. Wer Sally Rooney und "Cleopatra und Frankenstein" mag ist hier sicherlich richtig denn wie auch dort geht es bei Rachel um das privilegierte Leben und die Selbstzweifel Anfang 20jähriger Frauen die ewig ihre (ungesunden) Beziehungen analysieren. Keine der Figuren war wirklich sympathisch, Rachel war mir oft zu egozentrisch, die Story belanglos.
Es hat sich allerdings gelohnt 200 Seiten durchzuhalten denn nach der Hälfte nahm die Geschichte noch mal ordentlich Fahrt auf und ein paar Twists haben für richtig gute Unterhaltung und auch eine zarte, emotionale Annäherung meinerseits zu Rachel gesorgt.
Geholfen hat mir auch aus der Perspektive einer älteren Rachel zu lesen die die Geschehnisse der Vergangenheit immer wieder einordnet.

"Die Sache mit Rachel" ist ein Roman über das Erwachsenwerden mit all seinen Hürden, anfangs oft anstrengend sodass ich gerne auch mal einige Stellen quer gelesen habe. Letztendlich ist es ein unterhaltsamer Sommerroman der vielleicht nicht ganz so lange in Erinnerung bleiben wird.