Rezension

Anfangs spannend, dann langatmig

So ruhet in Frieden
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Stockholm, 13. August 2002: Nach einer extremen Hitzewelle legt sich ein elektrisches Feld über die Stadt. Lampen können nicht mehr gelöscht, Maschinen nicht mehr ausgeschaltet werden. Die Menschen leiden unter mörderischen Kopfschmerzen, ein Chaos droht. Doch plötzlich ist alles wieder vorüber. Oder doch nicht? Irgendetwas ist verändert. Als der pensionierte Journalist Gustav Mahler einen Anruf aus dem nahegelegenen Krankenhaus bekommt, will er nicht glauben, was ihm berichtet wird: Die Toten seien erwacht ... (Quelle: LB)

Meine Meinung:
Nachdem ich vor ein paar Jahren 'So finster die Nacht' von Lindqvist gelesen habe und ich restlos begeistert war, wollte ich unbedingt auch seine anderen Bücher lesen. Das blieb auch so, nachdem mir 'Wolfskind' nicht soooo gut gefallen hat. Diesmal habe ich dann zu 'So ruhet in Frieden' gegriffen, aber leider konnte auch dieses Buch mich nicht überzeugen.

Naja, fangen wir mal mit dem Positiven an: nämlich mit den Charakteren. Diese haben mir wirklich gut gefallen, weil sie alle unterschiedlich waren und auch ihre Macken hatten. Es gab zwar ein paar Unterschiede zwischen der jeweiligen Ausarbeitung, aber das fand ich nicht schlimm. Ich mochte alle gerne und hab fast die ganze Zeit mit ihnen mitgefiebert.

Es gab ca. drei Handlungsstränge, die insgesamt alle interessant waren, wobei ich schon meinen 'Favoriten' hatte :D Auch gut gefallen haben mir die damit verbundenen Cliffhanger!

Durch den tollen Schreibstil und die kurzen Kapitel war das Buch sehr flüssig zu lesen. Die detaillierten Beschreibungen trugen dazu bei, dass man sich die Handlung bildlich vorstellen konnte und es sich so anfühlte, als wäre man direkt vor Ort.

Das klingt bis jetzt alles ganz positiv, aber leider schwächt der Handlungsverlauf das Ganze leider etwas ab.
Der Anfang konnte mich wirklich, wirklich gruseln, sodass ich nicht mehr als ein Kapitel vor dem Schlafengehen lesen konnte, aus Angst, ich könnte nicht einschlafen! :D So soll es sein! Allerdings verging meine anfängliche Begeisterung dann recht schnell, weil die Handlung nur noch so dahin plätscherte, ohne dass irgendetwas spannendes passierte. Klar, ich wollte schon wissen, wie es weiter geht, aber ich hab immer wieder gemerkt, wie meine Aufmerksamkeit von der Story abschweifte. Es war einfach nicht mehr spannend und dafür eher langatmig... 

Das Ende kam dann hingegen etwas sehr schnell und konnte mich auch nicht begeistern. Es war für mich etwas verwirrend und ließ die ein oder andere - wichtige - Frage offen. Schade!

Mein Fazit:
Ein Thriller, von dem ich mir viel versprochen habe, gerade nach dem grandiosen und gruseligen Anfang. Obwohl die Charakterausarbeitung gut gelungen ist und mir der Schreibstil gut gefallen hat, trübt der Mittelteil und das Ende meine Meinung doch sehr stark. Keine Spannung mehr und ein nicht zufriedenstellendes Ende mit einigen offenen Fragen.

Ich kann daher nur knappe 3/5 Thrillersternchen geben.