Rezension

Anfangs stark

Der Hof der Wunder - Kester Grant

Der Hof der Wunder
von Kester Grant

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover

Das Cover gefällt mir richtig gut! Es ist einfach wunderschön und ein absoluter Hingucker Es sieht toll im Regal aus und ich finde es passt auch sehr zum Inhalt des Buches. Mich wundert es ein bisschen, dass auf dem Cover ein Rabe abgebildet, anstatt  z.B. einer Katze, da ich mit ihm nichts anfangen kann und andere Tiere noch besser zum Inhalt passen würden.

Was ich auch noch bemerken muss ist, dass die Innengestaltung des Buches einfach toll ist! Die Umschläge zeigen eine Stadt, jeder Teil ist "zerknittertes Papier" und bei jedem Kapitelanfang ist ein Rabe abgebildet. Es ist so schön! Allein deswegen sollte man das wenigstens einmal näher betrachten.

 

Der Schreibstil

Das ist das erste Buch der Autorin, jedoch merkt man davon nichts. Ich direkt am Anfang geflasht und total gefesselt. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen und war komplett in der Geschichte versunken. Leider hat sich das im Verlauf der Geschichte geändert und bis zum Ende gehalten. Irgendwann konnte ich der Geschichte nicht mehr so gut folgen und habe nicht alles verstanden, besonders in Bezug auf den Hof der Wunder und der ganzen Hierarchie und den Regeln, die dort herrschen. Das ist ziemlich schade, weil es ein zentrales Thema des Buches ist und ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin mehr Erklärungen reinsteckt, um dem Leser zu helfen der Vision zu folgen, die sie vor Augen hatte.

 

Die Handlung

Bei der Handlung ist es ähnlich. Ich war am Anfang einfach nur total geflasht und konnte von dem Buch nicht genug bekommen. Ich war sehr schnell süchtig, aber leider konnte die Autorin diese Sucht nicht aufrechterhalten. Wie bereits gesagt, hat die Geschichte für mich irgendwann die Logik verloren und ich konnte oft nicht folgen. Ich konnte zwar trotzdem grob der Handlung folgen, aber es war nicht das Gleiche wie wenn ich alles andere zwischen den Zeilen ebenfalls verstanden hätte. Wie man dem Klappentext bereist entnehmen kann, spielt die Französische Revolution eine zentrale Rolle im Buch. Ich kann dazu nur sagen, dass es sich zwar empfiehlt darüber ein bestimmtes Grundwissen zu haben, aber dieses nicht unbedingt notwendig ist. Ich weiß schon nicht mehr so viel zu diesem Thema (so gut wie nichts :D) und beim Lesen hat es mich nicht gestört, aber während der gemeinsamen Leserunde mit anderen sind viele Daten herausgekommen, die das Lesen vermutlich noch spannender gemacht hätten.

 

Die Charaktere

Auch von den Charakteren war ich zunächst ziemlich begeistert, aber auch das hat sich zum Ende hin geändert. Die Protagonistin wurde für mich mit jeder Seite leider immer nerviger. Sie war viel zu perfekt und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sie auch mal ein paar Fehler machen lassen würde. Nina konnte alles, hatte immer die besten Pläne, alle haben nach ihrer Pfeife getanzt (auch die Gildenherren, die eigentlich über ihr stehen), jeder Junge aus ihrem Umfeld fand sie natürlich unglaublich toll und war von ihr fasziniert, ....

Kurz gesagt: niemand braucht perfekte Charakter. Am Anfang genauso von ihr beendruckt, wie alle anderen in ihrem Umfeld, und empfand sie als starke Persönlichkeit. Dadurch, dass die anderen Charaktere fast alle das getan haben, was Nina verlangte, haben auch sie meine Sympathiepunkte mehr und mehr verloren. 

 

Fazit

Anfangs richtig stark und im Verlauf der Geschichte leider immer schwächer. Die Geschichte ist wirklich sehr interessant und ich hätte mir gewünscht, dass die Umsetzung etwas anders gewesen wäre, dann würde es auch 5 Sterne geben. Die Idee ist klasse! Außerdem hätte ich mir vielleicht mehr Erklärungen und Hilfestellungen für den Leser gewünscht, da ich so wenig über die ganzen Gilden erfahren habe und im Grunde nichts über sie sagen kann. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und anfangs sehr fesselnd. Leider haben die Charaktere den Charme der Geschichte für mich kaputt gemacht.