Rezension

Anfangs wieder zäh, dann aber sehr spannend!

Das Reich der Sieben Höfe - Flammen und Finsternis
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Beziehung zur „Das Reich der sieben Höfe“-Reihe lässt sich eigentlich am besten mit den Worten „Es ist kompliziert“ beschreiben. Jedes Mal brauche ich eine relativ hohe Anzahl an Seiten, um richtig mit der Geschichte warmzuwerden, aber dann schlägt sie ein wie ein Blitz. 

 

Band 2 beginnt mit Feyre am Frühlingshof, die sich nun an das Leben an Tamlins Seite und das Geschenk der High Lords gewöhnen muss: ihre Unsterblichkeit. Mit der Zeit muss sie feststellen, dass sie jedoch in keinem Märchen lebt. Tamlin verändert sich immer mehr und dann ist da auch noch der Handel, den sie mit dem High Lord des Hofs der Nacht geschlossen hat und der sie dazu zwingt, eine Woche im Monat an dessen Hof zu verbringen…

 

Auch hier brauchte ich wieder rund zweihundert Seiten, bis ich die Handlung nicht mehr als langsam vor sich hindümpelnd empfunden habe. Die Handlung ist wichtig, ohne Frage, aber das Lesen war leider trotzdem recht mühsam. Glücklicherweise wurde es nach diesem ersten Drittel viel viel besser, was nicht zuletzt an Rhysand lag, der in diesem Band wirklich ein Highlight darstellt.

 

Generell sind die Charaktere in „Flammen und Finsternis“ viel spannender als im Auftakt. Sarah J. Maas setzt uns hier viele verschiedene Figuren vor, die man mit der Zeit immer mehr in sein Herz schließt. Die tiefe Freundschaft und Aufopferungsbereitschaft, die vor allem die Personen in Rhysands Freundesclique füreinander empfinden, hat die Lesefreude noch gesteigert. Ich kann mir vorstellen, dass der nächste Band dahingehend auch noch einiges bereithält.

 

Wieder einmal beeindruckend war auch Feyre, weil sie - wie von Sarah J. Maas gewohnt - eine toughe Protagonistin ist, die auf sich selbst aufpassen kann. Die nicht gerettet werden muss und keinen Helden braucht, sondern selbst eine Heldin ist. Aufgrund dessen hat es auch in diesem Band wieder Spaß gemacht, mit ihr mitzufiebern. Rhys war, wie bereits erwähnt, das Sahnehäubchen, das eine gute Portion Amüsement und Schwärmerei mit in den Plot gebracht hat. Die Szenen mit ihm laden immer wieder zum Grinsen ein. Über Tamlin brauchen wir nicht zu sprechen.

 

Die Handlung, in die die Liebesgeschichte mal wieder gekonnt eingewoben ist, ohne Überhand zu gewinnen, wusste mich nach dem zähen Anfang sehr zu überzeugen. Es gibt einige spannungsgeladene Szenen, die an die Seiten fesseln. Immer wieder lässt sich Sarah J. Maas Neues einfallen, um den Leser bei Laune zu halten.

 

Das Ende bietet noch einmal ein Feuerwerk an Chaos verursachenden Ereignissen und schafft eine interessante Ausgangssituation für den nächsten Band.  Ich bin gespannt, was noch so passiert, hoffe aber ein wenig, dass Maas noch mit irgendetwas um die Ecke kommt, was mich so richtig vom Hocker haut. Denn das ist leider trotz des guten Plots noch nicht passiert.

 

Fazit

Ein sehr guter Folgeband, der anfangs etwas zäh ist, dann aber durch seine starke Protagonistin, die vielschichtigen Charaktere und deren Freundschaften und den spannungsgeladenen Plot überzeugt. Mir fehlt aber noch eine kleine Prise Feuerwerk. Nichtsdestotrotz im Vergleich zu anderen Büchern überragend, weshalb es 5 Sterne von mir gibt.