Rezension

angenehmer Diologie Auftakt

Hush - Verbotene Worte -

Hush - Verbotene Worte
von Dylan Farrow

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dylan Farrow schreibt mit Hush einen guten Debütroman in dem man merkt, dass die Autorin noch sich selbst am finden ist. Das ist auch gut so, es ist selten ein Meister vom Himmel gefallen. Es gab sowohl gute Stellen als auch Stellen, die nicht so gut gefallen haben.

Auf 408 Seiten ist der Spannungsbogen sehr gering gehalten, als sei es nur ein Anfang und nicht die Hauptgeschichte. Die Spannung war schlichtweg für die Seitenzahl zu gering. Es zog sich dahin, wie ein Kaugummi. Ab und zu nahm es an Fahrt auf und sank dann auch sofort wieder ab. Ich hoffe, da wird in dem zweiten Band mehr Wert drauf gelegt. Die Idee hinter dem Buch hingegen fand ich toll, ich konnte sie jetzt nicht wirklich mit der Metoo Debatte in Verbindung bringen, wie es eigentlich sein sollte. Behandelt das Buch das Thema etwa nur, weil sie eine Frau unter vielen Männern ist und anfangs schikaniert wurde? Dafür, dass damit geworben wurde, das dieses Buch die Debatte mit behandelt, war das doch schwach ausgeprägt. Trotzdem hat mir die Idee hinter der Geschichte sehr gut gefallen. Worte die verboten sind und lesen sowie schreiben was ebenso verboten wurde. Mittendrin ein Mädchen das zaubern kann. Die uns unbekannte Welt war logisch aufgebaut und durch eine Karte sehr anschaulich. Das hat mir am besten an dem Buch gefallen. Der Schreistil von Miss Farrow war angenehm und locker zu lesen jedoch stach er auch nicht heraus. Ich bin gespannt, wie die Geschichte in Band zwei endet.

Zu den Charakteren habe ich mich zunächst gefragt, wer ist die Frau auf dem Cover? Das macht das Buch sehr geheimnisvoll, weil kein Charakter mit roten Haaren beschrieben wurde. Gehört sie dazu oder wollte der Verlag bloß ein schönes Cover. Shae hat ja braune Haare, werden diese vielleicht durch Magie im nächsten Band rot? Wilde Vermutungen aber die Lösung erhalten wir wohl erst im zweiten Band.

Die Charaktere im allgemeinen waren gut dargestellt. Shae und Ravod sind zwei auf ihre Weise sympathische Menschen und Protagonisten*innen. Shae ist eine starke junge Frau, die erst einmal alles verliert und am Ende nichts dafür bekommt. So  kommt es einem vor. Das ist aber nicht schlimm, man baut eine emotionale Bindung zu ihr auf. Shae wurde gut ausgearbeitet genauso wie Ravod, der meiner Meinung nach nicht umsonst so mysteriös dargestellt wird. Ich habe beim Lesen genau so viel erfahren, wie ich musste. Das machte ihn so sympathisch.

Vor allem haben mir jedoch in diesem Buch die Nebencharaktere gefallen. Fiona, Keenan, Imogen sind drei tolle Charaktere, die die Entwicklung der Protagonistin beeinflussen. Am besten hat mir am Ende Imogen gefallen, da sie mutig war und Shae unterstützte, obwohl sie sich in Gefahr brachte. Bis jetzt bin ich mir bei keinem sicher, wer gut und wer böse ist.

Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, vor allem die Charaktere haben mir gut gefallen. An der Spannung hat es mir gefehlt jedoch ist die neue Welt eine eindrucksvolle Neuerscheinung. Wegen der doch positiven Punkte aber auch wegen der negativen Aspekte, bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Sterne.