Rezension

Angenehmer zweiter Teil

Star Trek - Voyager 2: Ferne Ufer - Christie Golden

Star Trek - Voyager 2: Ferne Ufer
von Christie Golden

Bewertet mit 4.5 Sternen

Deutlich angenehmer als der erste Teil.

So, da wären wir nun mit dem zweiten Teil der neuen Voyager-Reihe (möchte hoffen, dass da noch mehr kommt). Aus Zeitmangel etwas kürzer als zu Teil 1: Der zweite Teil setzt da fort, wo Teil 1 aufhört (für die Ausgangssituation vgl. http://wasliestdu.de/christie-golden/star-trek-voyager-1-heimkehr):
B'Elanna befindet sich auf der Suche nach ihrer Mutter und lernt sich selbst, ihre klingonische Herkunft und Natur besser kennen, Icheb und Seven befinden sich unter Arrest, die Sternenflotte glaubt weiterhin, sie seien an der Seuche Schuld, mitsamt dem Doktor, an dessen Unschuld immer noch nur die Voyager-Crew fest hält.

Der zweite Teil war für mich deutlich angenehmer zu lesen, enthielt er doch etwas Kitsch, aber dafür mehr Erklärungen, Intrigenspiel und Hintergrund.
Ein Punkt, der mich begeistert hat: Es geht wirklich zurück auf die Voyager, oder das, was davon übrig ist. Es werden einige Brücken zur Serie geschlagen, sodass man sich direkt zu Hause fühlt.
Weitere positive Punkte: 
-Die einzelnen Pläne greifen gut ineinander und sind nicht aus der Luft gegriffene Wunschträume, die auf Grund eigenen Glücks und totaler Doofheit der Antagonisten  funktionieren, wie in manchen Action-Filmen, sondern sind gut durchdacht, durchaus mit einkalkulierten Risiken.

-Die richtigen Antagonisten sind klasse aufgemacht, alles wirkt plausibel und nicht aufgesetzt oder erzwungen, die Erklärung ist relativ logisch aufgebaut.

-Man erhält wieder eine Menge Informationen über die intere Politik der Sternenflotte und wie unfassbar menschlich alle Handeln, als hätte es die Krisen in der  Geschichte nie gegeben, wunderbar. Menschen ändern sich nicht, da wo es macht gibt, ist Intrigenspiel immer angesagt. Nicht schlecht gemacht.

-Die Holo-Revolution: Mein persönlicher Höhepunkt, geht man doch hier noch einen Schritt weiter als in TNG, in dem Data als Androide seine Rechte als Individuum verteigen muss, müssen hier praktisch nicht existente, "nur" aus Energie und Photonen bestehende Programme beweisen, dass sei fähig sind, wie organische Personen zu interagieren. Wie es sich anfühlt, "nur" ein Hologramm zu sein, wird sehr gut vermittelt, zeigt es doch auch hier die Unveränderlichkeit der Menschen, immer wieder anderen Arbeiten auf zu brummen, die man selbst nicht erledigen will. Nach den Sklaven, den Robotern nun eben Computerprogamme. Dass Menschen das ganze verstehen und sich ändern können, wird hier in einer kleinen Nebenstorie sehr gut zum Thema gemacht, sowie, dass ein Gedanke, hat er erst einmal besitz von Menschen ergriffen, sich nicht mit dem Tod des Erstdenkenden endet und weiter geführt werden kann. 

Was nicht ganz so gut war:
-Die Übersetzung, hatte ich ja schon bei Teil 1 angesprochen.

-Nun, die Erklärung der Antagonisten ist wie gesagt relativ logisch, was nicht ganz hineinpasst ist die Natur der Borg, ist diese gezeigte Schwäche. Warum sollte es so lange dauern, einer Drohne das Upgrade zu verpassen, bis sie voll funktionstüchtig in ihrer neuen Aufgabe ist? Da hängt doch ein Rechner mit drin oder nicht? Warum sollte es so überwältigend sein, in diesem kleinen Kollektiv die Fäden in der Hand zu haben?

-Dass es zwei Bücher sind. Da sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit drin, als eine Einheit hätte das ganze sogar besser funktioniert, wäre der erste Teil nicht so schleppend gewesen und man hätte den Leser nicht zuviel für zwei zusammen genommen 500 Seiten starke Taschenbücher abgenommen. Naja...

Fazit: 4,5 für den zweiten Teil, bügelt er doch die Schwächen des ersten deutlich aus. Ich hoffe, da folgen noch ein paar Bücher, die den weiteren Fortgang auf die Voyager-Crew erzählen, die möglichen Ansätze sind ja da.