Rezension

Ann Lindell auf brandheißer Spurensuche

Die Nacht des Feuers
von Kjell Eriksson

Bewertet mit 4 Sternen

Im beschaulichen Tilltorp geschieht ein schrecklicher Brandanschlag auf eine Asylantenunterkunft. Die Menschen im Dorf sind sprachlos und zwiegespalten. Wer in ihrem Dorf ist in der Lage, so etwas Grausames zu tun? Ann Lindell genießt ihr Privatleben und findet mit ihrem Sohn Erik langsam zur Ruhe, als ein weiterer Anschlag - mit Todesfolge - das Dorf erschüttert. Und Ann’s Ex-Kollege Sammy benötigt dringend ihre legendäre Spürnase…

Kjell Eriksson hat einen düsteren Kriminalroman geschrieben, der in einem kleinen schwedischen Dorf spielt, dessen Bewohner sich untereinander alle kennen. Man wird verstrickt in deren Leben und in längst vergangene, bessere Zeiten. Die sozialen und politischen Aspekte geraten in den Brennpunkt, die Ermittlungen etwas aus dem Fokus. Vermutlich ist es von Vorteil, die vorangegangenen Fälle um Ann Lindell zu kennen, aber in jedem Fall ist die taffe Aussteigerin eine sympathische und mutige Person und irgendwie das Zentrum der weit gestreuten Spurensuche. Hin und wieder hat man das Gefühl, der Autor schweift etwas ab, doch ist die schwedische Sicht auf die Vorgänge sicher mit Bedacht geschildert und gab auch mir zu Denken.

Es handelt sich für mich um einen tiefgründigen Krimi, der mit Spannung ein kleines bisschen geizt, aber am Ende doch ordentlich Fahrt aufnimmt und überzeugt.