Rezension

Anna und Sebastiano sind zurück!

Auf ewig dein - Eva Völler

Auf ewig dein
von Eva Völler

Zahllose Abenteuer haben Anna und Sebastiano schon zusammen in der Vergangenheit bestritten. Nun haben sie beschlossen eine Zeitreise-Akademie zu gründen und so ihr Wissen an ihre ersten beiden Schüler - dem Wikinger Ole und dem Haremsmädchen Fatima - weiterzugeben. Ihre erste Aufgabe verschlägt sie ins 16. Jahrhundert auf den königlichen Hof von Heinrich dem Achten. Doch schnell müssen sie feststellen, dass der skrupellose König ihr geringstes Problem ist. Gefahren aus der Zukunft stellen Annas und Sebastianos Liebe auf eine harte Probe.

Bei Auf ewig dein handelt es sich um den neuen Band der Spin-off-Reihe zur Zeitenzauber-Trilogie. Ich selber kenne bisher nur den ersten Band Die goldene Gondel, hatte aber keine Verständnisschwierigkeiten. Vorwissen braucht man zum Lesen dieser neuen Reihe also nicht und auch Spoiler auf die Geschehnisse der Vorgängergeschichte gibt es kaum.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir ohne Schwierigkeiten. Die Handlung setzt mitten im ersten Auftrag der Zeitreisenden ein - einer Rettungsaktion bei der die Schüler ihr Gelerntes in die Tat umsetzten sollen. Es geht also spannend los. Da die Zeitreiseschüler aber noch Recht am Anfang ihrer Ausbildung sind, kommt es zu einigen Pannen, die die Atmosphäre auflockern.

Wer die Protagonisten Anna und Sebastiano aus der Zeitenzauber-Trilogie noch nicht kennt, erhält so gleich ein gutes Bild von den beiden.
Anna ist eine sehr offene und vertrauensselige, zum Teil auch leicht naive Person. Ihre Stärke liegt in der Beobachtung. Durch ihre Gabe - einem Jucken im Nacken, wenn Gefahr droht - kann sie Situationen gut einschätzen, was besonders für die Aufträge in der Vergangenheit hilfreich ist, da es schon die ein oder andere Katastrophe verhindern konnte.
Sebastiano dagegen übernimmt das Kämpfen. Fremden gegenüber ist er meist misstrauischer eingestellt als Anna und so ist er ständig auf der Hut. Auch wenn er auf den ersten Blick hart und ernst wirkt, zeigt er seine weiche und liebevolle Seite ganz offen in Annas Gegenwart. Füreinander würden die beiden alles tun, was sie besonders in dieser Geschichte beweisen müssen. Mir hat die Beziehung und der Umgang der beiden miteinander wirklich gut gefallen und so habe ich durchgängig mitgefiebert, als sie für die gemeinsame Zukunft kämpfen mussten.
Den Rest des Zeitreise-Teams bilden der ruppige Wikinger Ole, das eigensinnige Haremsmädchen Fatima, der schüchterne Walter und das Mathe- und Physik-Genie Jerry.
Da alle Schüler aus ganz unterschiedlichen Zeiten kommen und so auch vom Charakter und der Lebensweise ziemlich verschieden sind, kommt es immer wieder zu lustigen Situationen und Diskussionen untereinander.

Die Handlung teilt sich in vier Abschnitte auf. Während im ersten Abschnitt noch nicht allzu viel passiert, damit der Leser in die Geschichte finden kann, wird es mit jedem weiteren Abschnitt immer spannender bis zum Höhepunkt der Handlung am Ende. Trotzdem gab es immer wieder Stellen, die sich ein bisschen gezogen haben, weil zu wenig passiert ist.
Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Teil noch größtenteils auf Anna und Sebastiano und der drohenden Gefahr aus ihrer Zukunft. Der Akademie-Aspekt ist hier ein wenig untergegangen. Ich hätte gerne etwas mehr über die Schule, die Schüler und den Unterricht erfahren. Hoffentlich folgt dies noch im nächsten Band.
Was mir hier und auch schon in Zeitenzauber sehr gut gefallen hat, ist, dass in die Handlung immer wieder historisches Wissen eingebaut wird, so dass man beim Lesen auch noch etwas lernt. Während des Unterrichts, den Anna ihren Schülern Ole, Fatima und Walter gibt, konnte ich noch das ein oder andere aufschnappen, was auch ich noch nicht wusste und auch die Zeit am Hof von Heinrich den Achten hat mir einen kleinen Eindruck vom England des 16. Jahrhunderts gegeben.
Neben historischen Themen werden allerdings auch Fantasy-Elemente geschickt in die Geschichte eingebaut, so dass für Abwechslung gesorgt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und locker, so dass ich beim Lesen immer Bilder der Handlung vor meinem inneren Auge gesehen habe. So wirkte auch die ganze Geschichte viel authentischer und einnehmender. Erzählt wird aus der Perspektive von Anna.