Rezension

Anne Sinclair: Lieber Picasso, wo bleiben meine Harlekine?

Lieber Picasso, wo bleiben meine Harlekine? - Anne Sinclair

Lieber Picasso, wo bleiben meine Harlekine?
von Anne Sinclair

“Die Moderne”. Wie bekommt man zu ihr mehr Zugang? Bestimmt mit diesem Buch der französischen Starjounalistin Anne Sinclair. Sie ist die Enkelin des legendären jüdischen Galeristen Paul Rosenberg und kommt nach seltsamen Geschehnissen dazu, der Lebensgeschichte ihres Großvaters und damit ihrer Familie nachzugehen und sie aufzuschreiben.

1910 gründet Paul Rosenberg seine Galerie in Paris und wird der erste Kunsthändler Picassos, seines Freundes und Nachbarn. Gleichgesinnt und seelenverbunden gibt es für ihn das gleiche Motto wie für Picasso: “Ich suche nicht, ich finde!” Rosenberg führt einen beliebten Salon wie auch Gertrude Stein, wo u. a. Matisse und Brague ein- und ausgehen. Alle seine erstandenen Bilder liebt er wie lebendige Wesen. Er bringt die Werke zum Sprechen und die Menschen dazu, Kunst neu sehen zu lernen.
Wie jeder Sammler hat Paul Rosenberg manchmal eine geheime Angst, mit dem Sammeln nicht mehr aufhören zu können. Doch alles ändert sich unweigerlich für ihn und seine Familie, als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren … und das Kunstbuch wird so auch zum Geschichtsbuch. Für ihn und viele andere gibt es nun keinen geliebten Ort mehr für Bücher, Kunst und Freunde, es bleibt nur die Flucht.

Nach dem Krieg gibt es auch keine Ruhe, denn es gilt zu kämpfen um über 400 gestohlene Gemälde …

Also, bitte weiterlesen.