Rezension

Anprangerung sozialer Ungerechtigkeit

Der Sprengmeister - Henning Mankell

Der Sprengmeister
von Henning Mankell

Bewertet mit 4 Sternen

~~Aus der Sicht des Erzählers Henning Mankell wird die Lebensgeschichte des Sprengmeisters Oskar Johansson erzählt. Als junger Mann überlebt Oskar eine missglückte Sprengung schwer verletzt. Ihm fehlen eine ganze Hand und außer dem Zeigefinger und Daumen ist auch die andere Hand beschädigt. Das fehlende Auge wird zugenäht. Alles in allem ist er nicht mehr attraktiv zu nennen und seine damalige Freundin trennt sich von ihm. Oskar findet nach vielen Monaten wieder ins Leben zurück, er arbeitet weiter als Sprengmeister, zumindest in den Zeiten als er nicht arbeitslos ist, heiratet und bekommt 3 Kinder. Er führt ein bescheidenes bis armes Arbeiterleben und sieht, wie auch sein Umfeld aus der Armut nicht herauskommt. Er engagiert sich politisch, erst bei den Sozialisten und als er merkt, dass sich nichts ändert, wird er Kommunist. Am Ende des Lebens stellt er fest, dass die Kluft zwischen reich und arm noch gravierender geworden ist.
Der Erzähler besucht Oskar in seinen letzten Lebensjahren auf seiner Sommerresidenz, eine umgebaute Sauna auf einer Schäreninsel. Dort erzählt Oskar über sein Leben, so wie häufig bei älteren Menschen, in kleinen Episoden, manche abgehackt, manchmal gibt es die Fortsetzung Tage später. Es gibt Lücken und Längen, je nach dem. Die Aufzeichnung ist eine Mischung aus Roman und Zeitungsartikel, die Anprangerung der sozialen Ungerechtigkeit und der Sprachschatz Henning Mankells hört man bereits in diesem ersten Roman durch.