Anrührende geschichte einer Suche von Großvater und Enkel
Bewertet mit 5 Sternen
~~Albertos verlorener Geburtstag ist ein liebevoll gestalteter Roman, warmherzig geschrieben und mit sympathischen Figuren. Hauptfiguren sind der über 70jährige Alberto und sein kleiner Enkel Tino. Die Beziehung zwischen ihnen ist anrührend geschildert und sie vertieft sich auf einer gemeinsamen Reise der Beiden auf den Spuren von Albertos Vergangenheit. Er ist im spanischen Bürgerkrieg als kleiner Junge im Bürgerkrieg verwaist und hatte sein Gedächtnis verloren. Er wuchs im Waisenhaus auf.
Gemeinsam besuchen Großvater und Enkel Leute, die ihn eventuell gekannt haben.
Es ist besonders der Wunsch des Jungen, endlich den Geburtstag seines Großvaters zu erfahren und Alberto möchte auch etwas über seine Eltern erfahren.
Die Suche ist nicht einfach, doch schließlich finden sie Menschen, die ihnen etwas erzählen können, dann trifft Alberto sogar Mimi, die als Kind seine Freundin war.
Durch diese Begegnung brechen Erinnerungen bei Alberto wieder auf. Mimi weiß auch einige Details über Albertos Vater, der ein Gentleman war und über seine Mutter.
Es ist kein Roman über die Verarbeitung des spanischen Bürgerkrieges, obwohl der natürlich eine große Rolle spielt. Aber Albertos Geschichte ist eigentlich mehr oder weniger unabhängig davon. Dennoch gibt es ein paar harte Passagen, die zeigen, wie tief gespalten das spanische Volk war und das selbst heute nicht alles verarbeitet ist, was unter der Franco-Diktatur passierte.
Der Roman ist geschickt konstruiert. Ein Kapitel aus der Gegenwart wechselt sich jeweils mit einem aus der Vergangenheit ab und da wechseln permanent die Erzähler. Dem ist aber gut zu folgen, da die Kapitelüberschriften den Namen des jeweiligen Erzählers angeben.
Albertos verlorener Geburtstag ist durch seine mitfühlende Erzählweise ein Buch wie eine warme Decke, das man gerne liest. Ich würde mich freuen, bald wieder etwas von der Autorin Diana Rosin lesen zu können.