Rezension

Anspruch anstatt Brutalität und Sex

Das Grab in mir - Patrick Senécal

Das Grab in mir
von Patrick Senécal

Bewertet mit 3 Sternen

Inhaltsangabe

Erinnerungen können tödlich sein!

Étienne, 28 Jahre, Dozent für Unheimliche Literatur, nimmt eines Abends den Anhalter Alex mit. Die beiden verstehen sich gut, doch irgendetwas an Alex ist seltsam. 
Und dann greift das reale Entsetzen nach Étienne: Beim Zwischenstopp in einer Werkstatt ereignet sich ein brutaler Mord. 
Als weitere Morde geschehen, wird es immer unheimlicher, denn alle Toten hatten irgendeine Verbindung zu Étienne. 
Könnte Alex der Mörder sein? Und kann es sein, dass die beiden sich aus der Kindheit kennen?

 

Meine Meinung

Für viele wird meine Überschrift der Grund sein, dieses Buch zu lesen. Obwohl mich gerade Bücher anziehen, die eher auf Brutalität und Sex aus sind, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Zum einen weil ich es immer noch nicht geschafft habe ein Buch von Patrick Senécal zu lesen und zum anderen haben mich dieses grandiose Cover und der Klappentext einfach neugierig gemacht.

Schwuppdiwupp habe ich noch zwei andere Leserinnen gefunden, die ebenso neugierig auf diese Story waren. Zusammen liest es sich einfach schöner und auch hier hat mir der Austausch gefallen.

Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich bombastisch gut gefallen. Mit dem Hauptcharakter Étienne bekommen wir kurze Zeit einen Einblick in seine Dozententätigkeit. Unheimliche Literatur, besser hätte dieses Buch nicht starten können und meinetwegen hätte dieses Thema das ganze Buch behandeln können. Sowohl genannte literarische Beispiele, als auch Gedankenanrisse zu angesprochenen Themen in solcher Literatur haben einen förmlich in dieses Buch hineingezogen. Die Stimmung war nahezu perfekt!

Was ich noch hinzufügen möchte. Als Nichtstudentin würde ich zu solchen Vorlesungen freiwillig gehen!!!

Étienne, seit kurzem Single, will nochmal neu anfangen in seiner alten Heimatstadt. So ganz loslassen kann er allerdings nicht und bevor der Wohnsitz komplett geändert wird, will er mit dem Auto zwischen Wohnung und Uni pendeln.

Und dann ist das dieser Mann. Immer wieder an den gleichen Tagen, zur gleichen Uhrzeit steht er da und Étienne fragt sich, ob er anhalten soll oder lieber die Warnung seiner Eltern befolgen soll. Ein paar Mal fährt er an ihm vorbei, doch eines Tages hält er an…

Alex ist seltsam, aber andererseits empfindet Étienne, dass er ihn schon ewig kennt. Eine Verbundenheit ist sofort zu spüren. Nur woran liegt das?

Diese ganzen Fragen gilt es in dem Thriller zu lösen.

Étienne wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Eine Vergangenheit, an die er sich nicht mehr erinnern kann.

Und dann diese Morde.

Étienne ist verschreckt und weiß sich keinen Rat, wie das alles mit einander zusammenhängt. An wen kann er sich wenden? Oder kann er das Rätsel alleine lösen?

Mit dem sehr flüssigen Schreibstil und dieser konstanten unterschwelligen Spannung konnte mich der Autor absolut überzeugen auch die anderen erschienenen Bücher von ihm zu lesen. Ebenfalls ein Punkt, der dem Buch Charme einbringt, ist der französische Touch, den der Autor hier einbringt.

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Für mich steht aber fest, dass mir vor allem die Brutalität gefehlt hat. Vor allem bei seinem Buch „7 Tage der Rache“ habe ich allerdings sehr große Hoffnung diese zu finden.

Mein größerer Kritikpunkt war allerdings, dass die Geschichte zum Ende hin doch zu vorhersehbar war. Dies mag an der Vielzahl von Thrillern liegen, die ich bisher gelesen habe oder ich hatte einfach nur den richtigen Riecher.

 

Mein Fazit

Ein Thriller, der mich nicht total vom Hocker gerissen hat, der mich dennoch nicht unzufrieden zurücklässt. Gerade die Ansätze um das Thema Horrorliteratur und seine besonderen Inhalte konnte mich wirklich begeistern.

Allen Anspruchsvolleren, FESTA-Neulingen und Rätselfans kann ich dieses Buch nur empfehlen!