Rezension

Anstrengender Schreibstil

Tutto Bene - Ein Lago-Maggiore-Krimi - Andrea Di Stefano

Tutto Bene - Ein Lago-Maggiore-Krimi
von Andrea Di Stefano

Pinienduft, Espresso und die Geister der Vergangenheit: Ein deutscher Ex-Polizist gerät am Lago Maggiore in seinen persönlichsten Fall. Eigentlich hat Lukas Albano Geier sein Leben als Zeugenschützer in München hinter sich gelassen. An seinem geliebten Lago Maggiore widmet er sich der Musik. Im Hafen schaukeln die Boote, hinter den mittelalterlichen Dächern leuchtet himmelblau der See – doch hoch über dem Lago braut sich etwas Düsteres zusammen. Im Städtchen Maccagno wird eine Tote aufgefunden. Auf den Arm der Frau ist eine Telefonnummer geschrieben: die von Lukas Albano Geier.

Diesen Lago-Maggiore-Krimi durfte ich mir auf Anfrage als eBook bei netgalley.de herunterladen. Das 288-seitige, broschierte Taschenbuch mit der ISBN 978-3-651-00068-1 kostet 14.99€ und erschien am 25. März 2020 im FISCHER Scherz Verlag.

 

Meinung

Dieser Kriminalroman war völlig anderes als erwartet. Vorab möchte ich jedoch erst einmal betonen, dass mir das Cover und die Beschreibung wirklich sehr gut gefallen, allerdings hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte zu finden. Die Sprache und den Schreibstil fand ich persönlich anfangs ziemlich gewagt, experimentell sowie anstrengend und es dauerte seine Zeit, bis ich mich damit anfreunden konnte. Auch der Charakter des Protagonisten Lukas Albano Geier wirkte zunächst sehr depressiv auf mich, was ich für einen Krimi immer störend finde. Meiner Meinung nach hat ein "Depressiver" nichts in Kriminalromanen verloren. Die Wohnverhältnisse, die Sache mit dem Turm und das ganze Drum-Herum habe ich auch nicht in einem romantischen Licht gesehen, sondern als völlig entrückt empfunden. Allerdings nahm die Geschichte ab der zweiten Hälfte dann endlich Fahrt auf und alles entwickelte sich zunehmend wie ich es mir gewünscht hatte: ziemlich rasant. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse und Albano Geier wurde lebendig. Insgesamt konnte mich die Story trotzdem nicht überzeugen. Schade, aber ich gehe davon aus, dass dieses Buch ein breites Publikum erreichen und glücklich machen wird.

 

Fazit

Ich vergebe 3 von 5 Sternen, weil ich mit der Stimmung des Protagonisten und dem Schreibstil nicht klar gekommen bin, das konnte leider auch die Beschreibung der wunderschönen Natur, das Zwitschern der Vögel und der Duft von frisch aufgebrühtem »caffè« nicht ausgleichen.

 

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