Rezension

Anstrengender Schreibstil, spannender Thriller

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
von Megan Miranda

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als Nic einen Anruf Ihres Bruders erhält, dass sie zurück in ihre Heimatstadt kommen soll, gerät ihr Leben aus den Fugen. Sie wollte nie mehr an den Ort zurück, an dem so viel schlimmes passiert ist und doch hat sie keine andere Wahl. Ihrem Vater geht es zunehmend schlechter, das Haus muss verkauft werden und ihr Vater ist nicht mehr ganz er selbst. Trotz alledem lässt er ihr eine seltsame Nachricht zukommen, die Nic nicht mehr klar denken lässt.

 Als Nic in ihre Heimatstadt fährt um das Haus ihres Vaters zu renovieren und zum Verkauf bereit zu machen, muss sie sich ihrer Vergangenheit und dem damaligen Verschwinden ihrer besten Freundin Corinne stellen. Dies fällt Nic schon schwer genug, bis sich die Geschichte, genau in dem Moment als Nic zuhause auftaucht, zu wiederholen scheint. Wieder verschwindet ein Mädchen und es ist nicht irgendein Mädchen, es ist das Mädchen, das Nic und ihren Freunden beim Verschwinden von Corinne allen ein Alibi gab. Kann dies ein Zufall sein? Die Ermittlungen werden wieder aufgenommen und es wird nach Zusammenhängen gesucht und plötzlich stehen wieder alle im Verdacht und der Albtraum beginnt von vorn.

 Diesen Thriller habe ich schon so lange auf meiner Liste. Der Klappentext hat mich bereits neugierig gemacht und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

 Die Geschichte an sich ist vielleicht nichts Neues und der Ausgang und auch teilweise der Verlauf nicht immer 100 % realistisch, aber durch den Schreibstil wird aus dieser Geschichte etwas ganz besonderes.

 Die Geschichte besteht aus drei teilen.

 Teil 1 handelt von der Gegenwart, in der Nic in ihr damaliges Zuhause zurück muss.

 Teil 2 handelt von dem Tag des Ereignisses. Dies ist Tag 15 nach Nics Rückkehr und von dort an wird die Geschichte rückwärts erzählt bis zum Tag von Nics Ankunft.

 Teil 3 handelt von der Zeit danach und wie sich Nics Leben nach der ganzen Geschichte entwickelt hat.

 Anfangs war es sehr verwirrend, da man teilweise nicht mehr verstanden hat, dass dies bereits passiert ist und es nun um die Tage davor geht. Man möchte eigentlich immer, dass es vorwärts geht und man endlich Antworten auf seine Fragen bekommt. Und tatsächlich, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, bekommt man im Laufe der Erzählung die Antworten, die man sucht.

 Ich muss zugeben, man muss sich daran gewöhnen, da der Erzählstil eher unüblich ist, aber genau das hat mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen. Währe der Erzählstil anders gewesen, wäre es vielleicht eine banale und vorhersehbare Geschichte gewesen, die mal eben für zwischendurch in Ordnung war, mehr aber nicht. Durch den ungewöhnlichen Erzählstil wurde die Geschichte für mich jedoch super spannend und aufregend.

 Nic als Hauptprotagonistin war mir sehr sympathisch. Es gab Momente, in denen ich jedoch Zweifel an ihrer Ehrlichkeit bzw. Unschuld hatte, das hat es mir zwischendurch sehr schwer gemacht, sie richtig einzuschätzen. Auch Tylor konnte man schwer einschätzen und auch Nics Bruder Dan. Eigentlich waren alle Charaktere rätselbehaftet bis sich die Geschichte aufgeklärt hat. Das war jedoch auch etwas, was zur Spannung beigetragen hat, da man nicht recht wusste, wem man denn nun trauen kann.

 Ein sehr spannender Thriller, den es sich zu Lesen lohnt. Jedoch braucht man Zeit und einen freien Kopf, um durch den Erzählstil nicht den Faden zu verlieren.