Rezension

Anstrengendes World-Building und distanzierte Figuren

Fürimmerhaus -

Fürimmerhaus
von Kai Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Das Fürimmerhaus steht zwischen den Welten, am Ufer eines dunklen Ozeans. Es hat tausende Hallen und Säle, seine Korridore sind endlos. Und noch immer wächst es weiter und verändert sich.

Im Fürimmerhaus stranden junge Heldinnen und Helden, die ihre Welten vor dem Untergang bewahrt haben. Die Herrschenden fürchten ihre Macht und schicken sie hierher ins Exil. Doch Carter ist kein Held wie die anderen. Er besitzt keine Erinnerung, ist nur von einem überzeugt: Er hat niemals eine Welt gerettet. Und so begibt er sich auf die abenteuerliche Reise durch das Fürimmerhaus, auf der Suche nach seiner Bestimmung.

 

„Fürimmerhaus“ ist Kai Meyers neuestes Werk, welches vor allem mit seiner Welt überzeugen soll. Als Leser stolpern wir mit Carter in das Fürimmerhaus und genau wie Carter, ist der Leser ziemlich lange, ziemlich planlos.

Carter stößt nach und nach auf die anderen Figuren in dieser Welt. Es sind junge Menschen, die nicht viel mehr wissen, als dass sie eine Welt gerettet haben und wie ihr Name lautet. Sie haben im Laufe der Zeit Theorien entwickelt, warum sie im Fürimmerhaus gefangen gehalten werden und was dort so passiert.

Das Fürimmerhaus wird aber noch von anderen Wesen bewohnt, alle erschaffen vom Erbauer des Hauses. Die Helden sind auf dem Weg, aus diesem Haus heraus und schon bald merken sie, dass Carter anders ist. 

Ich habe mich ein wenig schwer getan mit diesem Buch und bin recht schnell auf das Hörbuch gewechselt. Simon Jäger, der u.a. auch Matt Damon synchronisiert, gibt dem Ganzen etwas mehr Spannung und Leben. 

Mir ist es sehr schwer gefallen, einen Bezug zur Geschichte zu entwickeln, denn Kai Meyer hat sich hier ganz schön in dieser Welt verstrickt. Es gibt unheimlich viele Dinge, die passieren oder existieren, die lange keinen Sinn ergeben. Vieles erfährt der Leser erst mit den Figuren zusammen, wodurch ich lange nicht das Gefühl hatte, in der Geschichte anzukommen. Es war für mich eher anstrengend mitzuhalten. Dazu kommt noch, dass mir die Figuren irgendwie immer etwas distanziert und fremd vorgekommen sind. Ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Selbst die wenigen Momente, wo man als Leser etwas über den Charakter der einzelnen Helden erfährt, haben mir dabei nicht geholfen.

Kai Meyer hat ohne Frage eine interessante Welt geschaffen aber für meinen Geschmack war es zu chaotisch, zu strukturlos und oft zu Detailverliebt, wo auf der anderen Seite genau diese Details bei den Figuren gefehlt haben.

Leider konnte mich dieses Buch des Autors weder als Hörbuch, noch als Buch überzeugen.