Rezension

Apfelkuchen am Meer - Kurzromandebüt von Anne Barns

Apfelträume am Meer. Ein Kurzroman zu »Apfelkuchen am Meer« - Anne Barns

Apfelträume am Meer. Ein Kurzroman zu »Apfelkuchen am Meer«
von Anne Barns

Bewertet mit 5 Sternen

Klapptext des Buches:

Als Merle erwacht, muss sie sofort an den vergangenen Abend denken. Es war wunderschön, gemeinsam mit Jannes in den warmen Wellen zu planschen, die vom Meeresleuchten beinahe gespenstisch in Szene gesetzt wurden. Wie kleine türkisblaue Glühwürmchen, die durch das Wasser schwirrten, hatte es ausgesehen. Und Merle war so glücklich gewesen wie noch nie. Doch als sie sich jetzt im Bett umdreht und sich an Jannes kuscheln will, merkt sie, dass sie allein ist. Stattdessen liegen auf Jannes Kopfkissen ein kleines hölzernes Kästchen und ein Brief …

 

Apfelträume am Meer ist das neuste Werk von Anne Barns. Vorsicht, denn hierbei handelt es sich nicht um einen Roman im klassischen Stil, sondern um eine Kurzgeschichte, die ca. 58 Seiten umfasst. Es ist eine Art Fortsetzung von Apfelkuchen am Meer, der 2017 erschienen ist. (Info: Diese Kurzgeschichte kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.)

Wer die Bücher von der Autorin liebt wird auch diese Geschichte lieben und ich schreibe jetzt warum.

 

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin entführt den Leser sofort nach Juist bzw. nach Töwerland. Eine wundervolle eingefangene Landschaft erstreckte sich vor meinem geistigen Auge und so konnte ich in mein persönliches Urlaubsfeeling ein – und abtauchen. Kaum war ich angekommen roch ich schon die klare salzige Meeresluft, hörte die Wellen rauschen und das Kreischen der Möwen. Ich war leider noch nie auf Juist, aber nach den brillanten Beschreibungen dieser Gegend, müsste ich wirklich mal dort hinreisen.

Aber nicht nur die traumhafte Kulisse konnte mich in ihren Bann ziehen, sondern auch die Protagonisten. Hier merkt man sofort, mit wieviel Herzblut Anne Barns diese Charaktere gezeichnet hat. Liebevoll, sympathisch und mit einer gehörigen Portion Humor eroberten sie schnell mein Herz. Merle, die ihren Job über alles liebt und mit ihrem Charme überzeugt, aber die sich hier und da ein wenig selbst im Weg steht. Besonders bei ihrem Freund Jannes läuft einiges nicht so wie es laufen sollte

Merles Großmutter, die mit ihrer warmherzigen und hilfsbereiten Art immer ihrer Enkelin zur Seite steht.

Und dann sind da noch Merles Freundinnen Agatha, die mit ihren Sprüchen nicht nur ihre Freunde, sondern auch mich zum Lachen brachte und Conny, die immer sagt was sie denkt.

Beeindruckend was für eine tolle Freundschaft und Zusammenhalt hier herrscht und Merle kann sich wirklich glücklich schätzen, dass sie so ein Dreamteam hinter sich stehen hat. Kaum ist Not am Mann bzw. an der Frau stehen alle im Café und helfen mit, damit Merle ihren Traum verwirklichen kann.

Auch wenn diese Kurzgeschichte für Anne Barns ihr Debüt ist, hat sie alles das was ihre Romane ausmachen, hier brillant untergebracht. Freundschaft, Zusammenhalt, Streit, eine traumhafte Kulisse, die in Urlaubsstimmung versetzt und natürlich darf die Liebe nicht fehlen. Das Ende dieser Geschichte ist so romantisch und stimmig, das hätte man nicht besser machen können. Nur eins war schade: dieses Buch war definitiv zu kurz, denn ich hätte Merle und Co noch über mehrere hundert Seite weiter begleiten können. Tja, dann wäre es aber keine Kurzgeschichte.

Am Ende dieses Buches befinden sich wieder einmal die Rezepte der Köstlichkeiten, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen. Viel Spaß beim Nachkochen oder -backen.

 

Auf ca. 58 Seiten schafft Anne Barns es, den Leser abzuholen und ihn in die schöne Inselwelt von Juist und deren Leben zu entführen. Ich kann nur schreiben: Buch auf, Alltag raus und ab in den Urlaub. Für mich war es wieder einmal eine sehr schöne emotionale Geschichte, die mich wieder begeistert zurück lies. 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung obendrauf. Freu mich schon auf den Herbst, da erscheint der neue Roman Bratapfel am Meer.