Rezension

Aphasie, Japan und Spiele

VR - virtual reality -

VR - virtual reality
von Thomas Christen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Julian Mailen ist Anfang dreißig und Gamedesigner. So erfolgreich er in seinem Beruf ist, so schwer tut er sich manchmal mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens. Als seine Eltern in einen Autounfall verwickelt werden, den die Mutter nicht überlebt, stellt dieser Alltag den jungen Mann vor Herausforderungen, denen er kaum gewachsen zu sein scheint. Der in Folge des Unfalls an Aphasie leidende Vater entgleitet in eine stumme Parallelwelt, die sich dem Sohn verschließt und die er sich in seinen ausgefallensten Fantasien kaum hat vorstellen können. Aber sein japanischer Freund Akuma und die Erinnerung an die vielen Geschichten, die ihm seine Eltern als Kind erzählten, die überbordende Phantasie seines Vaters, der Rückblick auf sein Leben und nicht zuletzt eine sehr ungewöhnliche Idee der beiden Freunde weisen Vater und Sohn den Weg in eine Welt, die schon immer gesucht wurde und aus einer Welt, die man niemals hätte finden wollen ...

Der Gamedesigner Julian Mailen muss sein Leben umkrempeln, denn seine Eltern haben einen schweren Autounfall. Seine Mutter stirbt und sein Vater, einst ein erfolgreicher Feinkostladenbesitzer, leidet an Aphasie und Gedächtnisstörungen und muss fast alles wieder neu lernen. Julian zieht zu seinem Vater und versucht die Rehabilitation seines Vaters, was sich aber als sehr schwierig erweist. Doch dann erinnert sich Julian an seine Kindheitserinnerungen mit seinem Vater und bastelt zusammen mit seinem japanischen Freund und Arbeitskollegen Akuma an etwas, das seinem Vater vielleicht helfen könnte.

Das abstrakt gehaltene Cover gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Der Plot hinter der Geschichte ist spannend und hervorragend gewählt.

Die ganze Story hat auf meinem E-Reader gerade mal 119 Seiten - und das ist wohl der größte Fehler an dem Buch. Und aus genau diesem Grund ist auch der Titel des Buches nicht wirklich passend, denn irgendwie wirkt das Buch nur als Einstieg in ein Buch um das es um VR gehen wird. Hier spielt es doch eher eine untergeordnete Rolle. Auch das Ende ist sehr offen gestaltet. Manche Passagen sind auch nicht einfach zum schnell lesen gedacht, was mich aber nicht störte. Dafür aber, dass manche Szenen/Themen zu kurz abgehandelt werden. 

Sollte es eine Fortsetzung geben und dieses Buch wäre nur das Prequel, wäre es definitiv besser, denn zu viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Fazit: Als Prequel sehr gut, ansonsten aber unausgegorene Geschichte, die trotzdem sehr interessant ist. 3,5 von 5 Sternen