Rezension

Appell

Meine Welt schmilzt -

Meine Welt schmilzt
von Line Nagell Ylvisaker

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin lebt mit ihrer Familie auf Spitzbergen, eines der nördlichsten, von Menschen bewohnten Gebieten der Welt. Hier ist es atemberaubend schön, eisig und einsam, auf Wanderungen begegnet man allenfalls einem Eisbären, oder einer Herde Rentiere. Das Leben der Mensch hier war schon immer geprägt von der rauen Natur und dem unwirtlichen Klima, doch in den letzten Jahren hat sich hier vieles verändert. Schlagwörter wie Klimawandel, CO2 Ausstoß, oder Erderwärmung bestimmen das Leben und die Folgen sind überall spürbar, so wenn zb in wenigen Stunden die Regenmenge eines ganzen Jahres fällt, Gletscher schmelzen, das Meereis im Winter nicht mehr zufriert, oder Lawinen die Häuser zerstören und Menschenleben fordern. 

Line erzählt in diesem nur knapp zweihundert Seiten starkem Buch mit eindringlichen Worten über ihre Heimat und den Wandel, der sich hier vollzieht, unübersehbar, mit unabsehbaren Folgen und leider menschengemacht, schließlich ist der Kohleabbau, der seit Generationen das Überleben sicherte,  mit ein Grund für die Erderwärmung. Das Buch ist angefüllt mit Daten und Messergebnissen, die Autorin war selbst auf Forschungsfahrten dabei. Die Fakten sind dabei so verständlich und nachvollziehbar in die Geschichte eingebettet, dass man nie das Gefühl hat, ein Sachbuch zu lesen. Die Verbindung von eigenen Erlebnissen, wissenschaftlichen Fakts und Geschichten von Freunden und Nachbarn bilden einen eindrucksvollen Appell für den Klimaschutz, der für uns teilweise noch recht abstrakt erscheint.  

Das Buch ist sehr leicht und eingängig geschrieben, wird schnell weggelesen. Die Botschaft allerdings ist angekommen und beschäftigt den Leser noch lange nach der Lektüre. Eine einzigartige Landschaft wird vielleicht bald für unsere Nachkommen verschwunden sein, die Folgen sind heute noch nicht absehbar.