Rezension

Arbitrium

Arbitrium. Was immer du willst - Evelyn Uebach

Arbitrium. Was immer du willst
von Evelyn Uebach

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Cel und Gray sind Seelenpartner, weshalb ihre größte Bestimmung ist, das Königreich gegen den Feind, Risomente, zu verteidigen. Dabei kommt Cel und Gray eine besondere Bedeutung zu: Normalerweise sind Seelenpartner immer gleichgeschlechtlich, und viele unter den Seelenpartner halten es deshalb für unausweichlich, dass die beiden auch so ein Paar werden. Als jedoch der mysteriöse Remo auf den Plan tritt, steht ihre enge Beziehung auf der Klippe, denn Cel fühlt sich sofort von Remo angezogen. Doch Risomente hat es auf Cel und Gray abgesehen und schon bald kann Cel Gut nicht mehr von Böse unterscheiden…

Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte ist mir persönlich recht leicht gefallen. Evelyn Uebach entführt den Leser in eine interessante Welt, die unserer in vielen Punkten wie elektrisches Licht und Helikoptern gleicht, aber gleichzeitig mittelalterliche Elemente wie Kutschen enthält. Diese Mischung ist vielversprechen, in diesem Teil hat man zwar bisher wenig über die Welt erfahren, ich hoffe jedoch, dass dies im zweiten Teil noch intensiver nachgeholt wird.

Evelyn Uebach hat jedenfalls einen frischen, jugendlichen Schreibstil, der gut durch das Buch leitet und durch die gelegentlichen Perspektivenwechsel erhält man spannende Einblicke. Meist wird jedoch aus der Sicht von Cel erzählt. Eigentlich mag ich ja mutige, starke Charaktere, die ihren eigenen Kopf haben, bei Cel ging es mir mit ihrem Egoismus und ihrer Arroganz aber nur gehörig auf die Nerven. Sie hat herzlich wenig Sensibilität in Bezug auf ihre Mitmenschen, vor allem Gray als ihr Seelenpartner hat mir da echt leidgetan. Manchmal hatte ich das Gefühl, das sie mit verbundenen Augen durch die Welt läuft und auch ihr extremer Ehrgeiz war grenzwertig. Aus eigenen Interessen heraus bringt sie besonders Gray oftmals auch noch in erhebliche Gefahr. Nein, ich mochte sie definitiv nicht, wobei sie mir stellenweise auch sehr gekünstelt vorkam.

Gray und Remo hingegen fand ich sehr schön ausgearbeitet. Beide haben ihre ganz eigene Art, beide haben so ihre Geheimnisse und beide waren sehr liebenswert. Allerdings kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum sie stets so zu Cel halten und ihr fast jeden Wunsch von den Augen ablesen. Bei einer sympathischeren jungen Frau, ja, aber bei Cel für mich nicht verständlich.

Der Geschichte liegt ein flottes Grundtempo zugrunde, die Autorin hatte einige packende Ideen, jedoch kam es mir oft zu hektisch und zu aneinandergereiht vor, so nach dem Motto: Es muss möglichst viel passieren. Hier auf ein, zwei Szenarien zu verzichten und stattdessen andere weiter auszuführen hätte mir gut gefallen. So sind eine Menge Fragen aufgeworfen worden, manche haben sich mehr oder weniger im Nebensatz beantwortet, während ich bei anderen noch keine Ahnung habe, wie die Antwort lautet. Ich bin also schon sehr auf den zweiten Teil gespannt!

Fazit:

Fesselnd, ideenreich und die Grenzen zwischen Gut und Böse auflösen-das alles ist „Arbitrium-Was immer du willst“. Leider jedoch auch etwas zu rasant und Cel etwas zu unsympathisch, weshalb es von mir zwar eine Leseempfehlung für Leute, die sich für eine Mischung aus Dystopie und Fantasy begeistern können, aber nur 4 von 5 Herzen gibt.