Rezension

Armes reiches Mädchen – eine triviale und zu detailliert geschriebene Autobiografie

Ich habe alles gelebt - Peggy Guggenheim

Ich habe alles gelebt
von Peggy Guggenheim

Bewertet mit 2 Sternen

"Und wieso liest du so etwas, wo es doch genug Warnungen vorher gab?" Zu meiner Entschuldigung ;-) kann ich nur eines anführen: Ich beschäftige mich intensiv mit dem Surrealisten Max Ernst und weil er mit ihr verheiratet war, hat sie auch über ihn geschrieben und das wollte ich aus erster Hand bzw. Feder lesen.

Ich kann aber nur jedem davon abraten. Peggy Guggenheim, die Kunst- und Männersammlerin, hat durchaus ihre Verdienste und ist vielleicht auch eine ganz nette Frau gewesen. Aber schreiben kann sie nicht. Ihr Stil wirkt schwerfällig, die Sätze sind kurz, Wörter wiederholen sich und inhaltlich häuft sie eine Fülle von Details auf, die einen nur gähnen lassen.

Gegähnt habe ich nicht, aber nur die ersten Kapitel gelesen, den Rest überflogen oder gar nicht gelesen, außer den Teilen mit Max Ernst. Besonders interessant waren die allerdings auch nicht und dass sie ihn schlecht aussehen lässt, war auch klar.

Peggy Guggenheim war steinreich, aber wenn ich lese, wie kindisch sie sich bei Streitereien mit ihren diversen Männern und Geliebten verhalten hat, kann ich nur konstatieren: erwachsen geworden ist sie wohl nie.

Aber: sie tut mir Leid und ich achte und respektiere ihre Verdienste im Bereich der Kunst. Wir haben ihr wundervolle Museen und Gemäldesammlungen zu verdanken.