Rezension

Arschkarte

Arschkarte
von Heiko Thieß

Bewertet mit 3 Sternen

Timo hat die Arschkarte gezogen. Seine Exfreundin Lena verbringt ihre Nächte ausgerechnet mit seinem Nachbarn, daran lassen die dünnen Wände keinen Zweifel. Die Arbeit in der Werbeagentur mit seinen neurotisch bis verrückten Kollegen macht es auch nicht besser. Eines ist sicher: Er braucht eine neue Frau. Gern auch erst mal nur für eine Nacht. Leider bringt ihn der Auftritt als heißblütiger Lover in einem Werbespot für Fußpilzcreme diesem Ziel nicht unbedingt näher. Doch als er schon alle Hoffnung aufgegeben hat, wird Timo klar, für wen sein Herz wirklich schlägt.

Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm zu lesen, er ist flüssig und locker. Dennoch habe ich einige Kapitel gebraucht, um mich mit Timo und der allgemeinen Situation anzufreunden. 
Timo als Hauptcharakter ist etwas ambivalent, er weiß selbst nicht recht, was er will und ist dabei herrlich komisch. Viele Dialoge haben mich zum Schmunzeln gebracht, auch wenn erstaunlich viele seiner Gegenüber leicht sarkastisch sind  und mit einem Augenzwinkern ausgestattet wurden…
Die Charakterdarstellung ist in Ordnung, so richtig was erfährt man nur über Timo, weitere Charaktere werden nur flüchtig aus seiner Perspektive vorgestellt, so dass die Nebencharaktere oft schwammig bleiben. In die Tiefe gegangen wird hier nicht.
Timos Werdegang im Buch hat mich nicht überrascht, vieles folgt der üblichen Friede-Freude-Eierkuchen Strategie und ich hätte mir die eine oder andere überraschende Wende gewünscht.
Insgesamt ist ‚Arschkarte‘ ein solides, kurzweiliges aber oberflächliches Buch, das gut zwischendurch zu lesen ist und etwas Zerstreuung bietet.