Rezension

"Aschenputtels" mal ganz anders!

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern - Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
von Marissa Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Cinder ist ein Cyborg – ein Mensch mit maschinellen Teilen – und lebt in Neu-Peking, der Hauptstadt des Asiatischen Staatenbundes, 126 Jahre nach dem Vierten Weltkrieg. Als stadtbekannte begnadete Mechanikerin, aber Mensch zweiter Klasse, verdient sie für ihre Stiefmutter und deren zwei Töchter Peony und Pearl den Lebensunterhalt. Als eines Tages der von allen Mädchen der Stadt umschwärmte Prinz Kai mit einem Auftrag bei ihr erscheint ist Cinder noch nicht klar, dass dies ihr Leben, ihre Gefühle und vielleicht die ganze Welt verändern wird. Denn Kais Vater ist wie viele andere an der, noch unheilbaren, blauen Pest erkrankt. Als wäre dies nicht genug wird Kai seine Nachfolge antreten und somit auch die Friedensverhandlungen mit der Königin der Lunarier antreten müssen. Und diese hat vor nichts Geringeres als Kaiserin zu werden oder die Welt mit Krieg zu überziehen. Als dann auch noch Peony erkrankt, Cinder zu Forschungszwecken einberufen wird und Prinz Kai, ohne Wissen darüber „wer“ oder besser „was“ sie ist, Cinder zu seinem Ball einlädt, gerät sie in eine Strudel aus Geheimnissen, Gefühlen und ihrer eigenen Vergangenheit…

 

EIGENE MEINUNG:

Der erste Teil der Luna-Chroniken hat mich wegen seiner Verbindung zu meinem Lieblingsmärchen Aschenputtel und dem außergewöhnlichen Cover sofort angesprochen.

Zu Beginn hatte ich einige Probleme, weil ich mir nichts unter einem Cyborg – also Cinder – vorstellen und mich somit auch nicht wirklich mit ihr und ihrer Welt identifizieren konnte. Sobald mehr Details zu Neu-Peking, der Welt, dem Mond und natürlich Cinder bekannt wurden, hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen!

Die einzelnen Charaktere sind für mich unglaublich gut und glaubhaft, realistisch und gefühlvoll ausgearbeitet. Von den meisten erfährt man ihre Geschichten nur nach und nach und tappt somit, oft zusammen mit Cinder selbst, im Dunklen, auch über deren Beweggründe.

Die Geschichte an sich ist spannend, geheimnisvoll und mit vielen unterschiedlichen Gefühlen gewoben! Das Ende kann ich nur als Cliffhanger bezeichnen und ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf wie es in den Folgebänden weiter geht! Für mich war das Ganze sehr flüssig und locker zu lesen und gerade in Cinder, mit ihrer guten Portion Humor und Ironie, konnte ich mich sehr gut hineinversetzen!

Natürlich sollte man bei diesem Buch grundsätzlich die Idee und den Aufbau von Märchen mögen. Aber dann erwartet einen eine tolle Welt mit außergewöhnlichen Ideen und Umsetzungen aus Aschenputtels Welt UND hier läuft durchaus nicht alles wie im Original!!!! Sehr schön fand ich zum Beispiel, dass Cinder als Cyborg von aller Welt als „Mensch“ zweiten Ranges gesehen wird und zu ihrer kleinen Stiefschwester ein sehr inniges, liebevolles Verhältnis hat! Auch Dr. Erland ist ohne Frage eine Bereicherung für die Geschichte! Sehr gut gefällt mir auch die Einteilung des Buches in 4 Kapitel, wobei jedes davon von einigen Zeilen aus dem Originalmärchen eingeleitet wird.

Cinder selbst ist teils das typische arme Aschenputtel, teils nicht: Durchaus schlagfertig, mutig, aber teils auch überfordert, wünscht sich Anerkennung und Freiheit. Und auch Prinz Kai ist kein Ritter auf dem weißen Ross, sondern ein charmanter junger Mann mit viel Pflichtgefühl und einer schweren Bürde.

Die Handlung dieses ersten Teiles ist spannend, aber leider gibt es einen Kritikpunkt und dies ist die eine wichtige, aber leider vorhersehbare Stelle… Trotzdem hat mir dieses Buchs sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Teil, der von einer neuen Märchenfigur handelt, aber auch Cinders Geschichte weiter erzählt!

 

FAZIT:

Originelle, dystopisch angehauchte Science-Fiction-Umsetzung des Märchens Aschenputtel, in einer ganz eigenen Welt mit tollen Charakteren, Spannung, Geheimnissen und viel Gefühl.