Rezension

Asterix geht mit der Zeit - in "neuem Gewand"

Asterix 01: Asterix der Gallier - René Goscinny, Albert Uderzo

Asterix 01: Asterix der Gallier
von René Goscinny Albert Uderzo

Bewertet mit 4 Sternen

Für jüngere Fans oder angehende Fans ist der Comic in der modernisierten Neuauflage und als Ebook gut geeignet. Auch wenn die Geschichte nicht die beste von Goscinny und Uderzo ist, so hat sie schon vor über 60 Jahren (bzw. in Deutschland vor über 50 Jahren) eine ganze Menge Menschen begeistert und zu Fans gemacht.

[Gelesen wurde der Comic als Ebook, welches hier leider nicht auswählbar ist.]

 

Jeder kennt ihn, den kleinen, blonden, vorwitzigen Gallier, der inzwischen sogar 3D-animiert die Leinwand unsicher macht.

Der erste der legendären Bände wurde vor wenigen Jahren neu koloriert; die Ebook-Fassung ist bereits mit der neuen Koloration, sodass man nicht das nostalgische Feeling bekommt wie mit der alten Printausgabe, in der es noch Kolorierungsfehler gab und alles noch ein wenig weniger modern aussah. Für junge Asterix-Fans und für Neulinge, die es gern modern haben, ist diese Ausgabe perfekt. Es wirkt, als habe der Comic noch nie anders ausgehen und wurde von vornherein am Computer entworfen.Die einzigen Unterschiede, die im Vergleich zu späteren Bänden auffallen, sind zum einen die Breite der Streifen auf Obelix' Hose (wobei die mir kaum aufgefallen sind) und das Aussehen von Miraculix. Tatsächlich sieht der Druide zu Beginn des Comics noch anders aus als gegen Ende. Ob das auch schon bei der alten Printausgabe der Fall war, kann ich nicht sagen, es ist Jahre her, dass ich als Kind Asterix in der Bücherei gelesen habe.

Die Geschichte ist unterhaltsam, aber nicht überragend:
Ein römischer Spion schleicht sich als Gallier verkleidet ins Dorf. Trotz offensichtlicher Anzeichen lassen sich die Gallier - auch der kluge Asterix - gerne täuschen. Um an das Geheimnis des Zaubertranks zu kommen, wird Miraculix gefangen genommen und Asterix eilt ihm zu Hilfe. Nachdem er sich selbst gefangen nehmen ließ, denkt sich Asterix zusammen mit Miraculix reihenweise Späße aus, um die Römer zur Weißglut (oder zum Weinen) zu treiben.

Um die knalligen Farben, die für Asterix typisch sind, in vollem Umfang genießen zu können, muss man den Comic am Computer oder auf Tablet oder Handy lesen. Doch selbst auf dem eReader in schwarz-weiß liest er sich recht angenehm (wenn man die Beleuchtung ein wenig hochdreht, damit der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund möglichst hoch ist und man nicht gerade kurzsichtig ist bzw. bei kleiner Schrift schnell Probleme bekommt). Das Heranzoomen der einzelnen Panels klappt einwandfrei, doch das mache ich nur, wenn ich sonst gar nicht zurecht komme. Es gab eine einzige, winzig kleine Sprechblase, die sich auch mit Heranzoomen leider nur schemenhaft entziffern ließ, doch diese Sprechblase, die von einem kleinen Tier oder so stammte, war sowieso irrelevant für die Geschichte.

Fazit: Für jüngere Fans oder angehende Fans ist der Comic in der modernisierten Neuauflage und als Ebook gut geeignet. Auch wenn die Geschichte nicht die beste von Goscinny und Uderzo ist, so hat sie schon vor über 60 Jahren (bzw. in Deutschland vor über 50 Jahren) eine ganze Menge Menschen begeistert und zu Fans gemacht. Fans, die schon länger dabei sind, haben vielleicht mit einer älteren Printauflage mehr Spaß.