Rezension

Atemberaubend!

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2: Feuerblut (Bände 4-6) - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2: Feuerblut (Bände 4-6)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Die Prophezeiung wurde entschlüsselt - Die Lichtkämpfer müssen drei Splitter von unsagbarer Macht finden. Doch die Schattenfrau hat das selbe Ziel. Ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen starke Gegner beginnt, von dem das Schicksal der gesamten Welt abhängt..

Band zwei will von den Schwächen aus Band eins absolut nichts mehr wissen. Hatte ich da noch angekreidet, dass einiges ungeschickt kopiert wirkt ist hier nichts mehr davon zu merken. Suchanek hat sich von seinen Inspirationsquellen abgewandt und beschlossen, ein ganz eigenes Ding aufzuziehen - mit großartigem Erfolg.

Ich würde mich mal als anspruchsvollen Leser bezeichnen. Fünf Sterne vergebe ich selten bis nie. Dafür reicht es mir nicht, wenn der Schreibstil gut ist, wenn Spannung vorhanden ist, wenn die Geschichte innovativ und die Charaktere gut ausgearbeitet sind. Nein, für fünf Sterne will ich, dass man mir den Atem raubt. Ich will, dass ich nach dem Zuklappen des Buches gleichermaßen zufrieden wie traurig bin, weil ich eigentlich nicht will, dass es vorbei ist. Wenn ich danach nicht das Bedürfnis habe, mir den Erscheinungstermin von eventuellen Folgebänden dick im Kalender anzustreichen und drauf hinzufiebern, dann sind es für mich auch keine Fünf Sterne. Und Suchanek hat mich dieses mal wirklich vom Hocker gehauen. Ich glaube, ich habe mich selten so geärgert, dass ich keine Ebooks lese wie hier. Die Wartezeit auf den nächsten Band erscheint mir gerade ungemein lang.

Nicht nur Suchaneks Geschichte selbst hat sich weiterentwickelt, auch seine Charaktere. Unsere beiden Protagonisten Alex und Jen sind irgendwie zusammen gewachsen und erwachsen geworden. Naja, nicht ganz. Der Schalk sitzt beiden immer noch im Nacken, aber sie benehmen sich nicht mehr wie die Teenager, was für den Leser einfach unglaublich angenehm ist. 
Auch die Neulinge, die wir in dieser Geschichte kennen lernen sind rundum gelungen. Mit dem Antagonisten Crowley hat Suchanek eine Figur geschaffen, von der man einfach nicht genug kriegen kann. Böse bis ins Mark, aber dabei unglaublich charmant. Man möchte ihm fast selbst mal begegnen. 

Die Handlung besticht durch Spannung, unerwartete Wendungen und immer auch einer ordentlichen Portion Humor im Subtext. 
Und das Ende? Das Ende lässt fassungslos zurück. Wenn ich mir ein Adjektiv ausdenken würde, wäre das wohl "fies" - der Cliffhanger am Ende sucht seines gleichen. 

Ich hab selten einen derartigen Entwicklungssprung zwischen zwei Bänden erlebt wie hier bei Suchanek. Volle Punktzahl!