Rezension

Atemberaubender Psychothriller

Zeilengötter - Astrid Korten

Zeilengötter
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Thriller, der durch eine bildgewalte Sprache und Spannung besticht. Grandios.

Der Thriller beginnt „Tag Null“. In Paris wird die Autorin Malin Remy nach ihrer Lesung von ihrem Exmann Adrian, ebenfalls ein bekannter Autor, entführt. Ab dem ersten Kapitel beginnt die eigentliche Geschichte der beiden. Malin, eine junge Literaturstudentin, wird von dem bekannten Autor Adrian Bartósz umworben. Sie lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein, obwohl sie ein ungutes Gefühl dabei hat. Adrian selektiert Malins Texte und entblößt dabei allmählich seinen wahren Charakter. Malin – anfangs noch schwach und mädchenhaft – entwickelt sich aber während ihres Literaturstudiums in eine selbstbewusste Autorin. Adrian reagiert mit Neid und Eifersucht auf ihre Werke, die zunehmend Beachtung finden. Zwei Jahre später kann Malin der Ehehölle entkommen und zieht nach Paris. Hier fängt der zweite Teil des Thrillers an und wir rasen dem „Tag Null“ entgegen. Als Malin ihren Exmann Adrian auf einer Lesung in Paris erneut begegnet, hat das für beide verheerende Folgen. Das i-Tüpfelchen ist mal wieder der Schreibstil der Autorin. Er fesselt ungemein und man ist und bleibt von der ersten Seite an gefangen. Das Tabuthema der häuslichen Gewalt faltet Korten sprachlich gekonnt aus. Im zweiten Abschnitt kommt das ganze Ausmaß der Beziehung zum Tragen. Und das Finale ist mal wieder eine Täuschung vom Feinsten. Was für ein spannendes Ende! Was für ein atemberaubender Thriller.