Rezension

Atemlose Spannung

Atemnot - Ilsa J. Bick

Atemnot
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 5 Sternen

Jenna Lord hat in ihrem jungen Leben schon einiges mitgemacht. Mit acht Jahren war sie bereits zweimal gestorben und ihr sechzehntes Lebensjahr verlief total katastrophal. Von wegen süße Sechzehn! Nun liegt sie im Krankenhaus. Kommissar Pendleton versucht von Jenna zu erfahren, wie es dazu kam. Er lässt ihr ein Aufnahmegerät da, auf dem sie die Ereignisse Revue passieren lassen soll. Und so beginnt Jenna ihre Geschichte zu erzählen und dabei  ist es gar nicht so einfach Gut und Böse oder Schwarz und Weiß zu unterscheiden.....

Am Anfang des Buchs beobachtet man einen Kommissar, der zu einem jungen Mädchen spricht, welches man scheinbar vor einer Weile aus dem Wasser gezogen hat. Man weiß nicht genau, was da geschehen ist und deshalb ist das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Jenna bekommt vom Kommissar ein Aufnahmegerät. Dort soll sie genau schildern was passiert ist. Deshalb wechselt die Erzählperspektive nach der kurzen Einführung in die Ich-Form. Denn Jenna spricht die Ereignisse relativ ungezwungen auf das Band. Diese Art der Erzählung ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da Jenna dabei nicht immer chronologisch vorgeht, sondern manchmal etwas zwischen den Ereignissen hin- und herspringt. Doch wenn man sich daran gewöhnt hat, stellt man fest, dass diese Form der Erzählung für Jennas Geschichte genau richtig ist. Denn so wirkt die gesamte Handlung lebendig. Es ist fast so, als ob man der Hauptprotagonistin gegenüber sitzen und ihren Worten lauschen würde. Jenna stellt sich beim Erzählen übrigens sehr geschickt an, denn sie versteht es hervorragend Spannung aufzubauen und nie zu viel zu verraten. Man muss deshalb einfach immer weiter lesen, da man unbedingt erfahren möchte, was wirklich geschehen ist.

Jenna ist eine sehr lebendige Hauptprotagonistin, die in ihrem bisherigen Leben schon einiges mitmachen musste. Bei ihrer Familie muss man sich auf alles gefasst machen und kann sich nur wundern, dass Jenna trotzdem noch relativ normal ist. Man fiebert mit Jenna mit, stellt Vermutungen über den Verlauf der Handlung an und stellt dann fest, dass alles doch wieder ganz anders ist. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Wer hier Gut oder Böse ist, und wem man eigentlich vertrauen kann, ist bis kurz vor Schluss nicht klar. Dadurch wird die Spannung durchgehend gehalten.

Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und  jede Seite geradezu verschlungen. Jenna versteht es hervorragend ihre Geschichte zu erzählen, sodass ich mich kaum davon lösen konnte und regelrecht mitgefiebert habe. Das Ende finde ich für diese Erzählung äußerst passend. Ich könnte mir kein anderes dafür vorstellen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.