Rezension

Atemraubend ...

Breathe - Gefangen unter Glas - Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas
von Sarah Crossan

“Breathe – Gefangen unter Glas” lässt den Leser die Luft anhalten und danach ringen, hinter die Geheimnisse seiner Welt zu kommen.

Eine Welt unter Glas, ein Buch geschaffen aus der Feder der Amerikanerin Sarah Crossan - das ist “Breathe - Gefangen unter Glas”.
Erschienen ist diese 432 Seiten umfassende Dystopie am 1.März 2013 im dtv-Verlag.
Ich danke dem “Buch-Magazin” und dem Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Ein “Premium” sein und endlich nicht mehr nachdenken müssen, wie viel Sauerstoff sie verbrauchen darf, das ist Beas größter Wunsch. Als Second darf sie kein Sport treiben, noch nicht einmal Küssen ist ihr erlaubt. Zusammen mit ihrem besten Freund Quinn, der ein Premium ist, absolviert sie das „Breathe“-Führungskräfteprogramm.
Doch lassen die Obersten von „Breathe“ es wirklich zu, dass eine Second in ihren Reihen aufgenommen wird, und ist das System wirklich so korrekt?

Das Biotop unter der Glaskuppel ist ein wahres Wunder für alle, die unter dieser geboren wurden. Außerhalb ihrer Kuppel kann keine Pflanze mehr gedeihen, seit der Switch über die Erde raste – heißt es. Alina und Abel haben da allerdings ganz andere Informationen und gehören den Rebellen an. Ihr Auftrag ist es, Setzlinge für die Rebellen zu stehlen und aus der Kuppel zu schaffen. Aber wird ihre Mission gelingen, und was würde passieren, wenn Leben außerhalb der Kuppel wirklich möglich wäre?

Eine Welt, in der man den Sauerstoff bezahlen muss, um zu überleben.
Eine Welt, die von den Obersten einer Regierung beherrscht wird.
Eine Welt, in der Liebe und Zusammenhalt am Ende eine große Macht darstellen.
Das ist “Breathe – Gefangen unter Glas”.

Allein die Vorstellung ständig auf jeden Atemzug achten zu müssen, keinen Sport zu treiben, ja, nicht einmal einen geliebten Menschen küssen zu dürfen, weil man sonst zu viel Sauerstoff verbraucht – dies alles musste sich erst mal beim mir setzten.
Die Einführung der Autorin Sarah Crossan in ihre Welt “Breathe” ist erschreckend und packte mich vom ersten Kapitel an. Die Protagonisten wechseln sich zwischen den Premium Quinn und den beiden Seconds Bea und Alina ab, sodass ich als Leser eine breite Fläche an Szenenansichten übermittelt bekam. Quinn ist der Sohn eines Führenden der Breathe und dennoch so normal und nie hochnäsig wie seine Freunde an der Schule. Bea fesselte mich am Meisten, da sie eine sehr vorsichtige Art besitzt, an gewisse Situationen heranzugehen und darüber hinaus schnell analysieren kann, was gerade passiert. Die Dritte im Bunde, Alina, war mir noch sympathischer. Ich denke, das kommt von ihrem rebellischen Wesen, das sie auch Quinn bei ihrem ersten Aufeinandertreffen sogleich offenbart.

Sie zeigte mir die Welt hinter der Kuppel und brachte mich in vielen Szenen zum Nachdenken. Auch die beiden anderen Protagonisten haben so ihre kleinen Probleme mit ihr, aber es scheint eben ihre Art zu sein, Leute gern zu reizen und ihre Grenzen auszutesten.
Die Autorin Sarah Crossan hält mich als Leser automatisch an, über mein eigenes Leben in der Welt nachzudenken mit dem bestimmten „Was wäre wenn“-Effekt.
Was wäre, wenn es wirklich diesen “Switch” geben würde – könnten wir auch so überleben?
Würden wir uns alle unter einer Kuppel verkriechen und dort weiterleben, oder lieber versuchen, unsere Welt aufzubauen – so wie die Rebellen es versuchen?
Die unzähligen Nebencharaktere sind charismatisch beschrieben und ein jeder hat seinen Platz in der Geschichte und bestimmt das Schicksal eines oder mehrerer Protagonisten.
Das Buch ist atemraubend, sehr informativ, nachdenklich und gibt immer wieder Anstöße zum Nachdenken über eine mögliche Zukunft – eine Dystopie, an der man nicht vorbeikommt!

Sarah Crossan schreibt so voller Leidenschaft für ihre Handlung und bringt tolle Gedanken und Dialoge mit hinein, sodass ihre Welt lebendig wird und man am Ende wirkliche Probleme hat, aus dieser Welt wieder hinaus zu wollen.
Der Einband des Buches ist ein toller Blickfang und ich rätsle immer noch, wer von den Beiden abgebildeten Personen in der Kuppel sitzt. Auch das englische Cover ist passend gestaltet worden und findet bei mir sogar noch mehr Anklang, als das deutsche.

“Breathe – Gefangen unter Glas” lässt den Leser die Luft anhalten und danach ringen, hinter die Geheimnisse seiner Welt zu kommen.
 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2013/05/breathe-gef...