Rezension

Atmospärrisch spannend

Waldeskälte -

Waldeskälte
von Martin Krüger

Bewertet mit 4 Sternen

Valeria Ravelli arbeitet seit längerer Zeit beim Interpol. Jetzt erhält sie einen Fall, bei welchem sie sich zurück in ihr Heimatdorf begeben muss. In dem kleinen Dorf namens Eigerstal in der Schweiz ist spurlos ein Mädchen verschwunden. Schnell werden ihre vergangenen Albträume wiedererweckt. Vor 20 Jahren wurden drei Mädchen entführt. Sie war die einzige von den drei Mädchen, die damals den Entführern entkommen ist. So ist sie überzeugt, dass der oder die Täter*in aus dem Dorf kommt. Um den Fall zu lösen, muss nun Valeria sich noch einmal auf eine Reise in ihre Vergangenheit begeben. Eine gefährliche Reise in die Vergangenheit beginnt.
Dass der Autor einen alten Cold Case mit einem neuen Fall verknüpft, fand ich von Anfang an gut gewählt. Dem Leser wird ein spannender Fall vorgestellt, bei dem die Protagonistin selbst eine Verbindung zum Fall aufweist. Dadurch merkt man, dass die Protagonistin sich viel intensiver in den Fall hineinsteigert, sodass dadurch auch für den Leser eine höhere Intensität beim Lesen entwickelt wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gut in das Buch eingestiegen. Mir gefiel das Setting von Anfang an gut. Des Öfteren habe ich schon gemerkt, dass kleinere Dörfer oder Städtchen als Setting in Thrillern gewählt werden, da hier das Verbrechen einen anderen Charme erhält. Man weiß als Leser in derartigen Settings nicht so genau, wem man in einem derartigen Ort vertrauen kann, da doch irgendwie jeder mit jedem in einer Beziehung hat. Das hat der Autor hier in diesem Thriller auch gut rübergebracht, da er das kleine Eigerstal – auch bedingt durch den angrenzenden Wald – sehr düster beschreibt. Dadurch entsteht eine tolle Atmosphäre beim Lesen, die sich auch bis zum Schluss des Buches vorliegt.
Valeria als Protagonistin macht einen soliden Job. Ich fand die einzelnen Rückblicke in ihre Vergangenheit sehr gelungen, da diese die bedrohliche Atmosphäre im Buch verstärkt haben, aber auch auf der anderen Seite die Protagonistin tiefgründiger darstellten. Dennoch finde ich, dass ich Valeria sowie Elias usw. nicht ausreichend genug kennengelernt habe. Mir fehlte am Ende doch das gewisse Etwas. Jedoch hoffe ich, dass dieses kleine Problem in einem Folgeband behoben wird, da ja schon ein weiterer Fall für Valeria durch ihren Boss angedeutet wird. Sonst bleibt mir noch zu sagen, dass mir der Schreibstil des Autors rundum gut gefallen hat, da er sehr bildhaft das Örtchen aber auch die Story mit einem guten Tempo beschrieben hat.
Fazit: Mir hat der Thriller „Waldeskälte“ gut gefallen. Besonders jetzt wenn die kalten Wintermonate vor der Tür stehen, empfehle ich ihnen das Buch an regnerischen Tagen zu lesen, da dadurch die gut entworfene Atmosphäre in diesem Buch verstärkt wird. Ich bewerte das Buch mit soliden vier Sternen!