Rezension

Atmosphärisch und großartig erzählt

Bella Ciao - Raffaella Romagnolo

Bella Ciao
von Raffaella Romagnolo

Bewertet mit 5 Sternen

„Bella Ciao“ ist ein eindrucksvoller Roman der italienischen Autorin Raffaella Romagnolo.

Nach einem halben Jahrhundert kommt Guilia Masca zurück an den Ort in dem sie aufgewachsen ist. Diesen hatte sie verlassen um nach New York zu gehen, nachdem sie mitbekommen hatte, dass ihr Verlobter Pietro Ferro ihre beste Freundin Anita Leone geküsst hat. In New York lernt sie den Kaufmann Libero Manfredi kennen und heiratet diesen.

In Rückblicken erzählt die Autorin die Geschichte von Guilia, Anita und Pietro. Ihr Schreibstil ist lebendig und detailreich. Man durchlebt mit den Protagonisten die Zeit der Weltkriege  sowie die Höhen und Tiefen in ihren Leben. Die wechselnden Perspektiven zwischen Guilia und Anita machen das Gelesene abwechslungsreich und interessant.  Allerdings ist wegen der Zeitsprünge in der Handlung auch ein wenig Konzentration erforderlich, um die Ereignisse immer richtig einzuordnen.
Guilias Entwicklung ist beeindruckend. Verletzt und enttäuscht verlässt sie ihre Heimat und findet in der Ferne ihr Glück. Währenddessen haben die Menschen im Piemont durch die Kriege eine Menge Leid erfahren. Die geschichtlichen Hintergründe und das Zeitgeschehen wurden sowohl von Italien als auch Amerika geschickt in die Handlung eingebracht.

Sehr gut gefiel mir der Stammbaum der beiden Familien und die Übersicht über die weiteren Personen zu Beginn des Buches, da dadurch eine gute Übersicht über die Beziehungen der Charaktere geboten wurde.

Auch wenn das Buch nicht immer einfach zu lesen war, würde ich es Lesern, die Anspruchsvolles mögen, jederzeit empfehlen, da die Autorin es versteht Stimmungen und Atmosphäre authentisch zu vermitteln.