Rezension

Atmosphärischer Krimi

Das Haus der Lügen - Stephanie Lam

Das Haus der Lügen
von Stephanie Lam

Als ich das Buch in den Händen hielt, kam mir sofort der Gedanke - das wird ein richtiges Herbst Buch. Also eine Geschichte, welche perfekt zu der Stimmung des Herbstes passt, ein wenig melancholisch und mit der richtigen Portion Gruselspannungsfaktor - und ich hatte damit recht. 
Wie die Inhaltsangabe schon andeutet geht es bei "Das Haus der Lügen" um ein Familiengeheimnis auf dem Anwesen Castaway House. Als Leser springt man zwischen zwei Zeitebenen hin und her, einmal sind wir mit Robert Carver im Jahre 1942 und dann wieder mit Rosie im Jahr 1965. Doch das ist nicht verwirrend, da sich die Geschichte schleichend entwickelt und sich somit der Spannungsbogen konstant von alleine aufrecht hält. Durch die unterschiedliche Zeit bekommt man auch das damalige Lebensgefühl gut vermittelt. Bei Robert ist es eine strenge, spießige Zeit und bei Rosie merkt man, dass sich einiges ändert, die Menschen werden offener und haben Spaß. Beide Leben sind so verschieden und es macht Spaß zu lesen aber doch sind sie natürlich miteinander verstrickt. 
Robert ist bei seinem Cousin Alec und dessen Frau Clara zu Besuch auf dem Castaway Anwesen, das Ehepaar lebt nach außen hin eine zufriedene, schillernde Ehe aber Robert merkt schnell, dass der Schein trügt. Anfangs scheint er gewisse Dinge noch zu ignorieren, aber die Familiengeheimnisse lassen nicht lange auf sich ruhen.. 
Rosie ist achtzehn und zum ersten Mal auf sich alleine gestellt. Sie mietet sich im, in die Jahre gekommenen, Anwesen Castaway ein. Bald findet sie Spuren aus vergangener Zeit, darunter auch das Initial R.C. Was es damit auf sich auf und was die Botschaften bedeuten findet Rosie im Laufe der Zeit heraus.
Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und liest sich sehr gut, sie beschreibt das Setting lebhaft und lässt ihre Figuren authentisch wirken. Nicht nur die beiden Protagonisten, auch die Nebencharaktere haben ihre guten Eigenschaften und Macken abbekommen. Natürlich bleibt die Handlung lange Zeit vage und nur durch Vermutungen um welches Geheimnis es sich nun dreht und was geschehen ist, bleibt die Story spannend. Die Auflösung kam dann doch ein bisschen zu kurz, der richtige Showdown hat mir ein bisschen gefehlt, auch wenn offene Fragen beantwortet wurden. 
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für alle, die stimmige und atmosphärische Geschichten mit einem großen Krimi Einschlag mögen. 4/5 Rawr's