Rezension

Atmosphärischer und schockierender Thriller

Federgrab
von Samuel Bjørk

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte beginnt mit einer jungen Ehe in Sandefjord, die Ehefrau verunglückt kurz nach der Heirat tödlich mit dem Auto. Aber war es wirklich ein Unfall oder wurde sie ermordet? Der Pfarrer, der diese Ehe geschlossen hat, bekommt Geld geboten, damit er Sandefjord verlässt, was er daraufhin macht. Was diese Handlung mit der Geschichte zu tun hat, bleibt lange im Unklaren.

 

Danach gibt es noch ein kurzes Kapitel in einem Kinderheim, hier sind Bruder und Schwester gemeinsam untergebracht. Eines Tages entdeckt die Schwester eine geheime Hütte im Wald, was sie darin entdeckt, verändert ihr Leben, ein Bild spielt sich vor ihren Augen ab, das sie nie mehr aus ihrem Kopf löschen kann.

 

Daraufhin folgt ein Zeitsprung. Der Botaniker Tom Petterson findet im Wald die Leiche einer jungen Frau, gebettet auf Federn, drapiert wie bei einem Ritual. Daraufhin wird Holger Munch als Ermittlungsleiter für den Fall angesetzt. Er stellt ein Team zusammen, darunter viele Bekannte aus dem ersten Band. Mia Krüger ist zu diesem Zeitpunkt noch vom Dienst beurlaubt, bis ein Psychologe ihr bescheinigt, dass sie wieder arbeiten darf. Mia versucht noch immer neuen Lebensmut zu fassen, sie ist aber nach wie vor nicht über den Tod ihrer Zwillingsschwester hinweg. Munch holt Mia trotzdem in sein Team. Die Ermittlungen führen das Team zur Gärtnerei Hurumlandet, eine private Einrichtung für Jugendliche mit Problemen. Hier lebte auch das Opfer, Camilla Green.

 

Wie bereits im ersten Band wird die Geschichte in vielen kurzen Kapiteln erzählt, was mir sehr gut gefällt. Der Schreibstil ist sehr viel flüssiger und nicht mehr so abgehackt wie in Band 1, was aber sicher an der besseren Übersetzung liegt. Am Anfang haben mich die unterschiedlichen Handlungen etwas verwirrt, irgendwann klärt sich aber alles auf. Erzählt wird das Buch aus Sicht vieler verschiedener Protagonisten, hauptsächlich aber von Munch und Mia

 

Die Handlung ist direkt spannend und bis auf ganz wenige Längen bleibt die Spannung auch durchgehend bestehen. Das Thema ist nichts für schwache Nerven. Der Mord und das was der Täter mit seinen Opfern macht, ist bestialisch und schockierend.

 

Die Hauptprotagonisten kennt man ja bereits schon, ich finde sie immer noch sehr sympathisch und authentisch.

 

Der zweite Band der Holger Munch Reihe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Und auf Grund dessen, das man das Buch viel flüssiger und leichter lesen konnte wie Band 1, bekommt es einen Stern mehr. Es ist spannend und leicht verständlich erzählt. Ein Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle, allerdings sollte man zuerst Band 1 lesen. Das Buch ist zwar eine in sich abgeschlossene Geschichte, aber in Band 1 lernt man sehr viel über das Leben der Hauptprotagonisten.