Rezension

Auch dieses Buch ist wieder großartig

Das Haupt der Welt - Rebecca Gablé

Das Haupt der Welt
von Rebecca Gablé

Es herrscht Krieg zwischen Slawen und Sachsen. Heinrich I. greift im Jahre 929 die Brandenburg an und nimmt Prinz Tugomir uns seine Schwester Dragomira gefangen. Die beiden werden als Gefangene nach Magdeburg gebracht. Während Dragomira Prinz Ottos Geliebte wird, macht sich Tugomir einen Namen als Heiler. Doch dann verliebt sich Otto in Editha, eine Prinzessin aus Wessex und Dragomira, die von Otto schwanger ist, wird in ein Kloster gebracht. Dragomira wird ihr Sohn weggenommen und ihr Bruder soll dem kleinen Wilhelm als Erzieher zur Seite stehen. Werden sich die Geschwister jemals wieder sehen? Wie wird ihrer beider Leben verlaufen?

Mit "Das Haupt der Welt" wendet sich Frau Gablé zum ersten Mal der deutschen Geschichte zu. Und das hat sie, wie immer, sehr gut gemacht. Viele historische Persönlichkeiten spielen in diesem Buch eine Rolle, nur wenige sind erfunden. Was ich sehr an Frau Gablé mag ist, dass sie geschichtliche Lücken füllt und man sich denkt:"Ja, so könnte es gewesen sein". Ich bin auch von diesem Buch wieder restlos begeistert. Wie im Flug ziehen die 861 Seiten an einem vorbei, entstehen Bilder und sogar Filme im Kopf, ist man komplett in die Welt des 10. Jahrhunderts eingetaucht.

Die historischen Fakten sind genauestens recherchiert. Die Charaktere wunderbar erarbeitet. Wenn man sich mit der Materie nicht beschäftigt, kann man wirklich nicht sagen, wer historisch belegt und wer erfunden ist. Das alles spricht für den grandiosen Schreibstil der Autorin. Man fühlt sich ihren Figuren nahe, richtig verbunden. Man leidet, man identifiziert und man freut sich mit ihnen. Man liest ein spannendes Buch und lernt auch noch eine ganze Menge dabei.

Ich bin sehr gespannt, ob es eine Fortsetzung geben, oder ob das ein Einzelband bleiben wird. Beides ist möglich. Ich vergebe für ein phantastisches Lesevergnügen volle 10 Punkte, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung an alle, die sich nicht scheuen, so einen Schmöker zu lesen.

© Beate Senft