Rezension

Auch ich bin verliebt in Mr. Daniels

Verliebt in Mr. Daniels - Brittainy C. Cherry

Verliebt in Mr. Daniels
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 5 Sternen

Mit gerade einmal neunzehn Jahren stirbt Ashlyns Zwillingsschwester Gabrielle an Leukämie. Nach der Beerdigung stellt ihr Vater, den sie nur vom Zusenden von Gutscheinen zum Geburtstag und zu Weihnachten kennt, vor vollendete Tatsachen. Ashlyns Mutter hat mit ihm vereinbart, dass sie ihr letztes Highschooljahr an seiner Schule, an der er stellvertretender Direktor ist, absolvieren soll. Ashlyn bleiben keine anderen Möglichkeiten und so sitzt sie kurz darauf im Zug nach Edgewood und dort trifft sie ihn zum ersten Mal. Den jungen Mann? Junge? Janmunge? Der mit den blauen Augen, mit den unglaublichen, leuchtenden, blauen Augen. Beinahe vom ersten Moment an ist sie fasziniert von diesem jungen Mann, denn auch er liebt Shakespeare, genau wie sie auch und er liebt Musik. Aber auch Ashlyn läßt Daniel, so heißt der junge Mann, nicht kalt und so lädt er sie kurzentschlossen ein, ihm bei seinem Bandauftritt in einer Kneipe zuzusehen. Auch hier fühlen sie sich magisch voneinander angezogen, doch die Ernüchterung folgt. An ihrem ersten Schultag trifft Ashlyn nämlich Daniel wieder und er ist...ihr Lehrer!
 
Meine Meinung:
 
Ich hatte im Vorfeld schon einige Schwärmereien über dieses Buch gelesen und war nicht nur neugierig, sondern hatte auch hohe Erwartungen an das Buch. Ich wurde nicht enttäuscht! Ich bin hin und weg von diesem unglaublich schön geschriebenen Buch. Die Autorin besitzt einen Schreibstil, der einen völlig einnimmt und an die Geschichte fesselt. Dabei hat sie so viel Gefühl in ihrem Geschriebenen, dass ich alle Stimmungen, die die Charaktere des Buches durchmachten, ebenfalls spüren konnte. Ich habe geweint (und mich bringt man nicht allzu schnell zum Weinen beim Lesen), gelacht, gehofft, gewünscht, bin mit Ashlyn durch alle Höhen und Tiefen gegangen und konnte Daniels Zerrissenheit nachempfinden. Brittainy C. Cherri ist es von der ersten Seite an gelungen, mich von ihrem Geschriebenen zu überzeugen.
Wer jetzt denkt, dass das Grundgerüst der Geschichte nichts neues bringt, dem kann ich zwar Recht geben, aber trotzdem ist es hier völlig gelungen, etwas Bekanntes glaubhaft, spannend und absolut gefühlvoll umzusetzen. Auch ich musste hier zuerst an Will und Layken denken, doch die Charaktere sind völlig anders als bei Colleen Hoover.
Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten von Ashlyn und Daniel in der Ich-Form. Das brachte mir die beiden Protagonisten nicht nur nah, ich fühlte mich zeitweise regelrecht mit ihnen verbunden. Ashlyn ist toll, selbst wenn sie unsicher ist, tritt sie äußerlich sicher auf, ich könnte sie mir sehr gut als jemanden vorstellen, dem man einfach alles anvertrauen möchte. Gleichzeitig lernt man sie so gut kennen, dass man ihre Traurigkeit und ihre Einsamkeit regelrecht am eigenen Leib verspürt. Ich wollte sie in den Arm nehmen und sie trösten, ich wollte mit ihr zusammen Shakespeare lesen und mit ihr lachen. Dann ist da Daniel, dieser Mann ist wirklich ein toller Charakter. Mir hat hier besonders gut gefallen, dass er einfach realistisch ist, auch wenn er denkt, dass er und Ashlyn keine Chance haben, so ist er doch gleichzeitig so ehrlich zu sich selbst, dass er weiß, dass es für ihn keine andere Möglichkeit geben wird. Man könnte sich durchaus beim Lesen in diesen Charakter verlieben.
Aber nicht nur die Protagonisten sind glaubwürdig und mit viel Tiefgang beschrieben, auch die Nebencharaktere haben ganz viel Charakter. Besonders Ryan ist mir während der Geschichte ans Herz gewachsen.
 
Mein Fazit:
 
Ein durchweg gelungenes Buch mit fantastischem Erzählstil und unglaublich viel Gefühl, so dass ich regelrecht alles mit empfinden konnte, was die Protagonisten empfanden. Die Geschichte selber bietet zwar eine bekannte Grundidee, jedoch die Umsetzung konnte mich hier völlig begeistern. Die Protagonisten und deren agieren war glaubwürdig und auch alle anderen Charaktere bekamen genügend Tiefe, so dass niemand oberflächlich oder seicht da stand. Ein Buch das mich zum lachen, lächeln, träumen, hoffen und weinen bringen konnte, also die ganze Gefühlspalette im Angebot hatte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Fünf von fünf Sternen!