Rezension

Auch im Alleingang klasse!

Credo - Douglas Preston

Credo
von Douglas Preston

Bewertet mit 4.5 Sternen

In Amerika, im Red Mesa, tief unter der Erde, wollen Wissenschaftler mit einer 40 Milliarden Dollar teuren Maschine namens Isabella den Urknall simulieren.
Das passt aber den ansässigen Navajos gar nicht, sie wollen Isabella nicht in ihrem Gebiet haben. Deswegen wird der ehemalige CIA-Agent und Ethnologe Wymann Ford hinzugezogen um zwischen Wissenschaftlern und Ansässigen zu vermitteln. Sein wirklicher Auftrag lautet allerdings herauszufinden, was wirklich da unten los ist, denn Isabella sollte eigentlich schon längst gestartet sein, die Wissenschaftler geben aber keine genauen Informationen raus und es scheint schwerwiegendere Gründe zu haben, als die vorgeschobenen Soft- und Hardware-Probleme.
Wymann Ford gelingt es tatsächlich die unglaubliche Wahrheit heraus zu finden: Angeblich spricht nämlich Gott höchstpersönlich aus der Maschine.
Als dies nach Außen dringt, stürzen sich religiöse Fanatiker auf die Wissenschaft und beschwören ihr eigenes Armaggedon.

Als ob die Entstehungsgeschichte nicht eh schon ein Konfliktthema zwischen Religion und Wissenschaft ist, treibt Douglas Preston diese Geschichte mit seinem Buch auf die Spitze. Gott selbst ruft nun auf der Religion abzuschwören und sich statt dessen der Wissenschaft zu widmen. Und nicht nur das. Preston wagt es auch, den irren und blinden religiösen Glauben seiner Mitmenschen zu kritisieren, ist doch bekannt, dass es in den USA leider Realität ist, dass man die Religion dem Biologie-Unterricht vorzieht. Die wirklich glaubhaften Charaktere treiben die Handlung zunächst interessant und ein wenig ruhiger und bedachter, nach 2/3 aber sehr rasant vorran. Ein wenig zum Nachdenken bewegten die leicht philosophischen Dialoge mit 'Gott', die sich aber leicht lesen ließen.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, denn Douglas Preston beweist ja nicht zum ersten Mal, dass er nicht nur im Duo funktioniert.