Rezension

Auch junge Werwölfe dürfen Gefühle zeigen

Rudi und das Gruselrudel − Rettung für den Wolf -

Rudi und das Gruselrudel − Rettung für den Wolf
von Paul Westmoreland

Ein schöner erster Band, dem wohl weitere folgen werden.

Schon das peppige Cover mit dem comichaft gezeichneten Skateboard-Jungen und dem jaulenden Wolf im Hintergrund ist sehr ansprechend. Bei der Vorstellung der Charaktere Rudi Werwolf, der Mumie Femi und dem Geist Elli musste ich schmunzeln. Leider verabschieden sich nach einem turbulenten, witzigen Start auf der Halfpipe Femi und Elli und sie tauchen im späteren Verlauf nicht mehr auf. Die Dialoge zwischen den drei Freunden hätte für mehr Leben gesorgt. Was dann aber folgt, ist die rührend-schöne Geschichte des jungen Rudi, der seine Eltern überzeugen will, einen kleinen Findelwolf behalten zu dürfen. Da diese das nicht erlauben, beschließt er, das Rudel des jungen Wolfs zu finden. Dabei werden viele schöne Aspekte eines jungen Lebens und eines sozialen Miteinanders angesprochen. Ohne moralischen Zeigefinder werden Themen wie Verantwortungsbewusstsein, Zusammenhalt, Familienleben und die Bedürfnisse junger Wesen, gleich welcher Ethnie, behandelt. Dies gelingt dem Autor Paul Westmoreland und dem Illustrator George Ermos sehr gut, so dass eine spannende und liebevolle Geschichte entsteht. Schriftgröße, Wortwahl und Satzlänge sind so gewählt, dass Leseanfänger alles gut bewältigen können. Knallige Illustrationen auf sämtlichen Seiten sorgen dafür, dass der Text pro Seite nicht zu viel wird. Ein schöner erster Band, dem wohl weitere folgen werden.