Rezension

Auch wenn mir der Magieanteil zu gering war, hat mir das Buch schlussendlich gut gefallen.

Das Goldene Horn -

Das Goldene Horn
von Karola Löwenstein

Bewertet mit 4 Sternen

Nasja versucht weiterhin ihrer Rolle als Königin gerecht zu werden. Ihr grausamer Ehemann macht es ihr nicht leicht. Sie kämpft eher gegen ihn, als mit ihm gegen ihre Feinde, die das Land bedrohen. Nemos übertrifft sich an Überheblichkeit und Grausamkeit und verschließt die Augen vor der drohenden Gefahr. Sein Mitgefühl für die Bevölkerung ist schlichtweg nicht vorhanden. Zum Glück kann Nasja über Umwege dem Volk über den Winter helfen. Nasja steht täglich vor der Herausforderung und der Frage, ob sie sich gegen ihren Mann und König stellen soll, oder ob sie einfach aufgeben soll. Und wenn sie sich gegen Nemos auflehnt, kann sie überhaupt gewinnen?

 

Das Cover ist wirklich ein Traum und ein absoluter Eyecatcher. Es lässt eine magische Geschichte vermuten. Der Schreibstil von Karola ist angenehm. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Jedoch kann mich die Welt nicht vollends in ihren Bann ziehen. Mir haben einfach die Hintergrundinformationen zum Land und zur Lage gefehlt. Selbst das goldene Horn wird nur grob angerissen und findet in nur wenigen Passagen seinen Platz. Bis kurz vor Ende habe ich mich noch gefragt, wann es endlich seinen Platz in der Geschichte bekommt. Das finde ich etwas schade.

 

Nasja und Nemos sind in dieser Geschichte nichts weiter als ein arrangiertes Königspaar, die nichts gemein haben und das wird sich auch nie ändern. Nasja und Artem hingegen sind für einander bestimmt. Sie geben sich gegenseitig Hoffnung und Halt. Nemos übertrifft sich selbst und wird von Tag zu Tag grausamer. Seine Überheblichkeit gegenüber dem Rat und seinem Volk kann ihn die Krone kosten, doch diesen Gedankengang verdrängt er gekonnt. Nasja hat von Tag zu Tag mehr Angst um ihr Volk. Sie ist regelrecht hin- und hergerissen. Sie hat Angst um ihr Leben und auch um das von Artem, denn Nemos ist es ein Dorn im Auge, dass die Beiden sich so gut verstehen.

 

Ich finde es schade, dass der Magieanteil in der Geschichte so gering gehalten wird. Ich hatte mir hier echt mehr erhofft. Gerade auch das goldene Horn ist vielversprechend. Jedoch erhält es seinen Auftritt viel zu spät. Es fehlt schlichtweg die Tiefe des Settings, der Magie und der Geschichte. Dies war auch schon in Band 1 der Fall. Es bleibt aus meiner Sicht zu oberflächlich.

 

Allerdings ist dieser Band wirklich spannend. Denn es gibt viele Intrigen, die gesponnen werden. Nasja versucht immer wieder neue Wege zu finden dem Volk zu helfen und spannt sich somit ihr eigenes Netz. Auch wenn dieses immer mal wieder Risse bekommt oder leicht zusammenbricht. Im Laufe der Handlung steigert sich auch das Tempo der Handlung und die Ereignisse überschlagen sich. Vor allem die Handlung zwischen Nasja, Nemos und Artem schreitet stark voran.

 

Auch wenn mir der Magieanteil zu gering war, hat mir das Buch schlussendlich gut gefallen.