Rezension

Auf dem Land geht erst richtig die Post ab

Wer hier stirbt, ist wirklich tot - Maximo Duncker

Wer hier stirbt, ist wirklich tot
von Maximo Duncker

Bewertet mit 4 Sternen

Die Story:

Nachdem eines Tages das Büro des Journalisten Kai van Harm Opfer eines Bombenanschlags wird und er nach knapp einem Jahr entlassen wird im Rahmen einer Rationalisierungsmaßnahme, weiß er nichts mit seiner vielen Zeit anzufangen. Vor seiner Frau Constanze - die übrigens besser verdient als Kai – schämt er sich daraufhin und verheimlicht ihr seine Entlassung. Allerdings fliegt das Geheimnis nach und nach auf und es entbrandet eine Beziehungskrise zwischen dem Ehepaar. Kai muss raus und einen Neuanfang starten. Zunächst sucht er sich eine Wohnung im Berliner Problembezirk Neukölln, um ein Buch über die dortigen Lebensverhältnisse zu schreiben. Irgendwann hat er es allerdings satt und er siedelt um in sein Landhaus in Brandenburg. Er erhofft sich dort mehr Ruhe und Entspannung, aber dem ist nicht so.

In der Provinz erwartet ihn ein regelrechtes Chaos, das geprägt ist von entflammten Gotteshäusern, einem Todesfall, Grabschmierereien und sonstigen kuriosen Verwicklungen. Unterstützt wird er vom ehemaligen Hubschrauber-Piloten Bruno, zu dem er im Laufe des Romans ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis aufbaut. Gemeinsam meistern sie die verrücktesten Dinge und Kai kann nebenbei aus all den Ereignissen einen brillanten Artikel schreiben.

 

Meine Meinung:

Ich habe das Buch als reduziertes Mängelexemplar im Supermarkt erworben (solche Wühlkisten sind mein Verderben :D) und es im Fitnessstudio auf dem Ergometer als Zeitvertreib gelesen. Ich muss zugeben, dass die Zeit wie im Flug verging, was darauf schließen lässt, dass es eine gelungene Story war. Es heißt zwar oft, dass in der Stadt mehr Action herrscht und es auf dem Land sterbenslangweilig ist, aber der Roman beweist das Gegenteil. Erst in der Provinz geht die Post richtig ab – das kann ich als „Dorfkind“ bestätigen. Die Leute sind unbeschwerter und alles andere als verbiedert. Dunckers gezeichnete Kulisse in Brandenburg konnte ich mir sehr gut vorstellen. Vor allem schwappte mir die Leichtigkeit, die in ländlichen Gegenden herrscht und die Dorfmentalität entgegen. Das wird wohl auch der Grund sein, wieso ich mich mit dem Roman so wohl gefühlt habe und die Zeit auf dem Ergometer fast vergessen habe :D

 

FAZIT:

Auf dem Land ereignen sich erst die richtig verrückten Sachen. Wer als Leser dort selbst aufwuchs, kann sich – so wie ich – wohl besser in die Story einfinden.