Rezension

Auf den Spuren Maria Stuarts

Glenlyon Manor. Das Geheimnis der Princess Helena School - Gabriele Diechler

Glenlyon Manor. Das Geheimnis der Princess Helena School
von Gabriele Diechler

Inhalt: Der sagenumwobene Landsitz Glenlyon Manor, seinerzeit auch "Romantic House" genannt, war einst die Lieblingsbleibe der Königin Maria Stuart gewesen und dabei nicht selten der Ort ihrer romantischen Eskapaden. Heute beherbergt das düstere Gebäude die renommierte Princess Helena School für überdurchschnittlich intelligente Schüler. Nie hätte sich die sechzehnjährige Münchnerin Aoki träumen lassen, dass es sie einst dorthin verschlagen würde. Und noch viel weniger, dass sie gerade dort ihr Herz verlieren würde – nur dummerweise genau an den Jungen, der den Fluch des Hauses in sich trägt, was das Verlieben noch mal deutlich komplizierter macht, als es ohnehin schon ist. (Quelle: carlsen.de)

Schreibstil: An den Schreibstil habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Er war locker und leicht geschrieben und während dem Lesen ist es mir sehr leicht gefallen mich in Aoki bzw. ein paar Mal auch in ihren Vater hineinzuversetzen. Auch die Art und Weise, wie die ganzen lustigen Stellen beschrieben waren, war sehr gut zu lesen und ich musste echt oft lachen.

Personen: Auch mit den Charakteren kam ich sehr gut klar. Allen voran war mir Aoki schon sofort sehr sympathisch. Sie ist kein Hauptcharakter, der einem schon sofort auf die Nerven geht und sie ist auch nicht blass und langweilig sondern sehr liebenswürdig und ich glaube, viele junge Mädchen können sich gut mit ihr identifizieren.

Mein absoluter Lieblingscharakter  ist Tiffy, der kleine Geisterhund. Ich habe ihn mit seiner frechen Art schon direkt bei seinem ersten Auftreten ins Herz geschlossen und so sehr gehofft, dass er mich auch beim Rest des Buches begleiten wird und so war es dann zum Glück auch.

Auch die anderen Charaktere sind sehr gut gelungen und ganz toll. Mit Len konnte ich allerdings nicht wirklich warm werden. Er kam mir einfach immer zu unantastbar rüber.

Kritik: Der Schreibstil ist super, die Charaktere sind sympathisch und die Idee des Buches ist einfach toll. Ich finde, es gibt zu wenige Geistergeschichten. Warum eigentlich nicht? Geister sind cool, Gabriele Diechler hat das Geisterthema sehr gut umgesetzt und man kann es so schön mit geschichtlichen Sachen verschönern, wie in diesem Fall mit Maria Stuart und ihrem Sohn Jakob. Die geschichtlichen Hintergründe haben mir sehr gut gefallen. Ich habe mir in der Schule mal Elizabeth I. als Referatthema herausgesucht, die „Erzfeindin“ Maria Stuarts und so war es für mich mal besonders schön etwas von der anderen Seite der Geschichte zu hören. Auch der Handlungsort, ein Internat, war toll. Ich liebe Internatsgeschichten und Hanni & Nanni war früher meine Lieblingsbuchreihe. Internate haben für mich immer einen ganz besonderen Zauber und so habe ich Glenlyon Manor auch deswegen sehr gerne gelesen.

Ein bisschen was zu meckern habe ich aber auch. Ich war etwas unzufrieden, was letztendlich die ganze Lösung des Problems betrifft. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten aber ich finde, dass es zum einen gegen Ende plötzlich etwas zu schnell geht und irgendwie so wirkt, als müsse das Buch jetzt sofort beendet werden. So werden zum Beispiel zwei Schüler von anderen Schülern entführt, ohne dass die Schulleitung irgendetwas dazu sagt, obwohl sie es aber bemerkt etc.

Außerde war mir die gamze Liebesgeschichte ein bisschen zu viel. Klar, ist Len Aokis wirklich erste große Liebe aber sie tut alles nur für ihn, macht sich nebenbei noch Gedanken, ob er sie liebt, ist eifersüchtig und geht sogar so weit, dass sie sogar ein Handy klaut und die SMS liest. Das war mir persönlich einfach zu viel, zu kindisch irgendwie. Kann auch sein, dass es daran liegt, dass ich 20 bin. Vielleicht würde das meine 14-jährige Schwester anders sehen.

Bewertung: Ich gebe Glenlyon Manor 4 von 5 Füchschen. Die Idee, der Schreibstil und die Charaktere haben mir einfach super gut gefallen, allein das Ende und die Lösung waren für mich einfach ein bisschen zu plötzlich und teilweise nicht so realistisch.

Ein ganz großes Dankeschön geht an den impress-Verlag und lovelybooks für die Bereitstellung des eBooks und die Durchführung der Leserunde!