Rezension

Auf der Jagd nach der Vergangenheit

Die Lichtung - Linus Geschke

Die Lichtung
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

In den 80ern wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder. Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot - das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend - er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt... »

== Leseeindrücke: ==

Wir lernen zu Beginn der Handlung Jan Römer kennen, Reporter beim "Reporter", der aus der Ego-Perspektive berichtet. Jan soll über einen Fall anno 1986 berichten, als im Bergischen zwei Teenager umgebracht wurden: Ein 16-jähriges Mädchen und ihr Freund. Die Reporterkollegen meinen, er müsse sich ja an diesen Fall, der seinerzeit in aller Munde war, erinnern. Und wie sich Jan erinnert, da er seinerzeit selbst zu jedern Clique gehört, der dieses grausame Verbechen widerfahren ist. Wir lernen Stefanie Schneider kennen, kurz Mütze genannt, die Jan bei diesem Fall helfen soll. Als er später dann auch seine ehemaligen Cliquen-Kameraden stößt, hat niemand mehr so richtige Interesse an den Fall von damals. Doch als Jans Familie dann selbst bedroht wird, merkt Jan, dass seine Nachforschungen dem Täter von damals ein Dorn im Augen ist...

Die Rahmenhandlung dieses Kriminalromans spielt im Hier-und-Heute. Jedoch lesen wir dann und wann immer wieder Rückblicke in die damalige Zeit anno 1986. Zum Glück sind die Jahreszahlen vor jedem Kapitel datiert, so dass wir die Rücksprünge zeitlich einordnen können. Diese Parallelhandlung findet in Jans Erinnerungen statt, lässt uns aber so erleben, als wären wir gerade dabei. Dieses Wochenende wird Revue passiert, viele Namen fallen, die es erst einmal zu ordnen gilt: Marion war die Freundin von Mike, ist aber nun mit Alex zusammen. Er sah sie eher als Zeitvertreib. Da sind noch Tanja, Lara, Rolf, Kai, Markus, Paul, Christine. Christine wohnte im selben Haus wie Rolf und war mit Tanja das hübscheste Mädchen…

Da ich selbst ein Kind der 1980er Jahre bin, lassen diese Rückblicke mir automatisch Bilder in meinem Kopf abspielen, die mich weit in die Vergangenheit tragen. Die Lichtung ist ein Kriminalroman, der rein hypothetisch aus dem Leben gegriffen sein könnte. Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch und detailliert gut vorstellbar beschrieben. Auch die Szenerie von damals und heute wirkt sehr bildhaft beschrieben. Überschaubare Charaktere ließen mich gut in die Handlung einfinden. Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende straff gespannt durch die insgesamt 377 kurzweiligen Seiten.

Das Ende war schlüssig und nachvollziehbar. Das Cover spiegelt die mysteriösen Geschehnisse von damals wider.

Da dieser Kriminalroman Band 1 und somit Auftakt der Jan-Römer-Reihe ist, freue ich mich schon auf den nächsten Band und vergebe für diesen spannenden und düsteren Kriminalroman 5 von 5 Sternen!

© esposa1969